Erste Ergebnisse der Phase-3-Studie RELATIVITY-047 bestätigen die Wirksamkeit der dualen Checkpoint-Blockade mit dem LAG-3-Inhibitor Relatlimab und Nivolumab bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Melanom.
Das Lymphozyten-Aktivierungsgen 3 (LAG-3) reguliert einen Immun-Checkpoint-Signalweg, der die T-Zell-Aktivität hemmt, und ist bei vielen Tumortypen, einschließlich Melanom, hochreguliert1. Relatlimab, ein humaner IgG4-LAG-3-blockierender Antikörper, stellt die Effektorfunktion erschöpfter T-Zellen wieder her2. Relatlimab in Kombination mit Nivolumab moduliert potenziell synergistische Immun-Checkpoint-Signalwege und kann die Anti-Tumor-Immunantwort verstärken3.
RELATIVITY-047 (NCT03470922) ist eine globale, randomisierte, doppelblinde Phase-2/3-Studie, welche die Kombination von Relatlimab plus Nivolumab in der Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen Melanoms untersucht. In dieser Studie wurden 714 Patient:innen mit zuvor unbehandeltem fortgeschrittenem Melanom im Verhältnis 1:1 randomisiert, um Relatlimab (160 mg) plus Nivolumab (480 mg Q4W) oder Nivolumab allein zu erhalten. Die Patient:innen wurden nach LAG-3-Expression, PD-L1-Expression und BRAF-Mutationsstatus stratifiziert. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben. Sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben und die objektive Ansprechrate.
Dr. Evan Lipson (Johns Hopkins University, MD, USA) präsentierte die ersten Ergebnisse von RELATIVITY-047. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 13,2 Monaten war das progressionsfreie Überleben im Relatlimab plus Nivolumab-Arm gegenüber der Nivolumab-Monotherapie signifikant verbessert: median 10,1 Monate versus 4,6 Monate. Die progressionsfreie Überlebensrate nach 12 Monaten betrug 47,7% im Relatlimab/Nivolumab-Arm gegenüber 36,0% im Nivolumab-Arm. Das progressionsfreie Überleben begünstigte Relatlimab/Nivolumab unabhängig von Alter, Tumorlast, BRAF-Mutationsstatus, PD-L1-Expression und LAG-3-Expression.
Die Inzidenz von behandlungsbedingten unerwünschten Ereignissen (AEs) des Grades 3/4 war im Relatlimab/Nivolumab-Arm höher als im Nivolumab-Arm: 18,9% versus 9,7%. Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse jeglichen Grades führten bei 14,6% der Patient:innen im Relatlimab/Nivolumab-Arm und bei 6,7% der Patient:innen im Nivolumab-Arm zum Abbruch der Behandlung.
"Die Erstlinienbehandlung mit Relatlimab/Nivolumab zeigt ein statistisch signifikantes progressionsfreies Überleben im Vergleich zur Nivolumab-Monotherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Melanom", schloss Dr. Lipson. "Darüber hinaus ist Relatlimab/Nivolumab gut verträglich mit einem überschaubaren Sicherheitsprofil und ohne unerwartete Sicherheitssignale. Daher ist diese duale Checkpoint-Blockade eine potenzielle neue Behandlungsoption für Patient:innen mit fortgeschrittenem Melanom."
Quellen:
1. Durham NM, et al. PLoS One 2014; 9(11): e109080.
2. Yu X, et al. MAbs 2019; 11: 1139-1148.
3. Ascierto PA, et al. ESMO 2017; abstract LBA18.
4. Lipson E, et al. Relatlimab (RELA) plus nivolumab (NIVO) versus NIVO in first-line advanced melanoma: Primary phase III results from RELATIVITY-047 (CA224-047). ASCO 2021 Virtual Meeting, abstract 9503.