Die Einhaltung der gesunden DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) verringerte das Risiko für Gicht bei Frauen. Dieser Effekt war bei genetisch prädisponierten Personen stärker ausgeprägt. Daher könnten öffentliche Interventionen, die auf die Ernährung abzielen, einen großen Einfluss auf die weltweit steigende Zahl von Gichtfällen haben.
Dr. Chio Yokose (Massachusetts General Hospital, USA) stellte die Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie vor, die den potenziellen Interaktionseffekt zwischen genetischer Prädisposition und Ernährung auf das Auftreten von Gicht bei US-Frauen über 34 Jahre (n=18.247) untersuchte. Es wurden genetische Risikoscores (GRS), zweijährliche Gesundheitsfragebögen einschließlich selbstberichteter Gichtinzidenz sowie Daten zur Exposition gegenüber der DASH-Diät (gesund) und der westlichen Ernährung (ungesund) erhoben. Zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Genen, Ernährung und dem Risiko für einen Gichtanfall wurde das Cox-Proportional-Hazards-Modell verwendet.
Das Risiko für Gicht stieg bei Frauen, die sich weniger an die DASH-Diät hielten, insbesondere bei genetisch prädisponierten Frauen. Das relative Risiko von Frauen mit hohen GRS-Scores stieg von 1,76 (beste Einhaltung der DASH-Diät) auf 2,79 (schlechteste Einhaltung der DASH-Diät). Bei Frauen mit niedrigen GRS-Scores stieg das relative Risiko von 1 auf 1,43.
Die anschließende Interaktionsanalyse zeigte eine Tendenz zur Signifikanz. Die Einhaltung der westlichen Diät führte sowohl bei Teilnehmerinnen mit niedrigem als auch mit hohem GRS-Score zu einem höheren relativen Risiko für das Auftreten von Gicht. Es wurde jedoch kein Gen-Diät-Interaktionseffekt auf das Auftreten von Gicht für die westliche Diät beobachtet. Dr. Yokose argumentierte, dass diätetische Interventionen die Anzahl der Gichtfälle signifikant reduzieren können.
Quelle:
Yokose C, et al. Gene-Diet Interaction on the Risk of Incident Gout Among Women: Prospective Cohort Study over 34 Years. OP0203, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 June.