COVID-19: Was Sie bei Asthma besonders beachten sollten

Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege werden nach aktuellem Kenntnisstand zur Risikogruppe im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie gezählt. Insbesondere Patientinnen und Patienten mit Asthma haben ein erhöhtes Risiko.

Adäquat eingestellte Inhalations-Therapien fortführen

Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege werden nach aktuellem Kenntnisstand zur Risikogruppe im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie gezählt. Insbesondere PatientInnen mit Asthma haben ein erhöhtes Risiko1. Die Fachgesellschaften haben sich hierzu geäußert und entsprechende Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Asthma-Erkranktenwährend der Pandemie bekannt gegeben.

Keine Langzeitschäden durch COVID-19 an der Lunge bekannt

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) weist darauf hin, dass bislang keine klinischen Beweise für irreversible Schädigungen und dauerhafte Einschränkungen der Lungenfunktion durch COVID-19 vorliegen2.

Handlungsempfehlung zum Thema inhalierbare Steroide (ICS):

In einer Stellungnahme der DGP empfehlen die Fachleute, adäquat eingestellte Inhalations-Therapien, darunter auch mit ICS, fortzuführen. Ein Absetzen würde die Gefahr asthmatischer Komplikationen stark erhöhen und in weiterer Folge vermehrte Arzt- oder Klinikbesuche erforderlich machen3. Außerdem liegen bislang keine klinischen Beweise für ein erhöhtes Risiko durch die Einnahme von Steroiden (inhalativ oder oral) vor4.

Was Sie bei Ihren AllergikerInnen beachten sollten

Wie lassen sich starke Allergieschübe und COVID-19 voneinander abgrenzen?

Die typischen Symptome von COVID-19 sind trockener Husten, Atemnot und Fieber8. Im Rahmen eines akuten Allergieschubes tritt klassischerweise kein Fieber auf. Neben dem fehlenden Temperaturanstieg, sprechen auch die typischen Begleitsymptome, wie anfallartiger Niesreiz und juckende Augen, mehr für einen akuten Allergieschub. Die DGAKI empfiehlt ÄrztInnen an dieser Stelle, besorgte PatientInnen (am besten bereits telefonisch) über vergleichbare Beschwerden im Vorjahr zu befragen, um COVID-19-Fälle schneller identifizieren zu können4.

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Quellen:
1. RKI - Coronavirus SARS-CoV-2 - Informationen und Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html. Accessed April 1, 2020 2. Lungenärzte warnen vor voreiligen Schlüssen zu Langzeitschäden von COVID-19 - Deutsche Atemwegsliga e.V. https://www.atemwegsliga.de/aktuell/lungenaerzte-warnen-vor-voreiligen-schluessen-zu-langzeitschaeden-von-covid-19.html (Accessed April 17, 2020)
3. DGP Stellungnahme Asthma. https://pneumologie.de/fileadmin/user_upload/Aktuelles/2020-03-16_Statement_Asthma_und_COVID-19_F.pdf
4. GOLD COVID-19 Guidance. Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease - GOLD. https://goldcopd.org/gold-covid-19-guidance/  (Accessed April 16, 2020)
5. DGAKI-Interview 26.03.20: Coronavirus, COVID-19 u. Allergien. https://dgaki.de/wp-content/uploads/2020/03/Coronavirus-COVID-19-u.-Allergien-DGAKI-Interview-mit-Prof.-M_Worm-durch-S_Josse-26.03.2020.pdf
6. DGAKI. https://dgaki.de/. Accessed April 17, 2020
7. DGAKI-Biologikatherapie und COVID-19Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). https://dgaki.de/wp-content/uploads/2020/03/Empfehlungen-der-DGAKI-zur-Biologikatherapie-und-COVID-19-3-2020.pdf
8. COVID-19 und COPD: Was während der Pandemie zu beachten ist. springermedizin.de. https://www.springermedizin.de/covid-19/copd/covid-19-und-copd--was-waehrend-der-pandemie-zu-beachten-ist/17896732  (Published April 15, 2020. Accessed April 16, 2020)