Menschen mit HIV haben nach aktuellem Kenntnisstand kein erhöhtes Infektionsrisiko im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie. Ob jedoch ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe besteht, lässt sich aufgrund der bisherigen Datenlage noch nicht einschätzen1. Die Fachgesellschaften haben hierzu Stellung genommen und spezielle Handlungsempfehlungen ausgesprochen.
Die European AIDS Clinical Society (EACS) geht davon auf, dass HIV-PatientInnen allein aufgrund ihrer Erkrankung kein höheres Infektionsrisiko haben. Bisher gibt es auch keine Hinweise für schwerere Krankheitsverläufe bei behandelten HIV-positiven PatientInnen. Davon ausgenommen sind diejenigen, bei denen andere Risikofaktoren (Alter, Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Diabetes) vorliegen. Dennoch empfehlen die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) und die EACS, antiretroviral unbehandelte Patienten oder mit niedrigen CD4-Zellzahlen (< 200/µl) zur Risikogruppe zu zählen1,2.
Quellen:
1. DAIG - Aktualisierte Stellungnahme der Deutschen AIDS-Gesellschaft zur Gefährdung von HIV-Infizierten durch COVID-19, Stand 21.3.2020. https://daignet.de/site-content/news/stellungnahmen/stellungnahme-der-daig-zur-gefaehrdung-von-menschen-mit-hiv-durch-covid-19-21-03.2020
2. GmbH B. COVID-19 and HIV. EACSociety. https:/www.eacsociety.org/home/covid-19-and-hiv.html (Accessed April 24, 2020)