Zucker liefert dem Körper bekannterweise viel Energie und viele Menschen sind sich ihres täglichen Zuckerkonsums oftmals gar nicht bewusst. Versteckte Zucker sind in Nahrungsmitteln häufig nur schwer zu entdecken. Das Resultat: eine zu hohe Energiezufuhr, die sich dann als Übergewicht niederschlägt.
Viele Betroffene ersetzen daher Zucker häufig mit kalorienarmen oder -freien Süßstoffen wie Stevia oder Aspartam. Nicht selten geschieht dies auf Anraten eines Arztes hin. Und tatsächlich führt das daraus resultierende Energiedefizit in vielen Fällen erstmal zu einem Gewichtsverlust.
Während es zwar nach dem Wechsel von Zucker auf andere Süßungsmittel kurzfristig zu einem Gewichtsverlust kommt, hat die langfristige Verwendung der Zuckerersatzmittel durchaus schwerwiegendere Konsequenzen, wie Studien belegen.
So kommt es nach langfristigem Gebrauch häufiger zu Typ-2-Diabetes. Auch erkranken Verwender häufiger an kardiovaskulären Krankheiten. Damit verbunden ist ein erhöhtes Mortalitätsrisiko.
Auch für Schwangere und ihre ungeborenen Kinder ist ein verstärkter Konsum der Süßungsmittel nicht ungefährlich. Eine vermehrte Zufuhr der kalorienarmen Süßmacher ist mit einem erhöhten Risiko für Frühgeburtlichkeit verbunden.
In Anbetracht der Studienlage hat die WHO deshalb eine neue Guideline veröffentlicht. Die zentrale Empfehlung: Süßstoffe sollen nicht zur Behandlung von Übergewicht oder zur Risikoeindämmung von mit Übergewicht verbundenen Erkrankungen eingesetzt werden. Das gilt für Menschen aller Altersgruppen, inklusive Kindern und Schwangeren.
Studien konnten keine langfristigen positiven Ergebnisse auf den Körperfettanteil feststellen, wenn Zucker durch Süßstoffe ersetzt wurde. Vielmehr war der langanhaltende Konsum der Süßungsmittel mit einem erhöhten Diabetes-, kardiovaskulärem und Mortalitätsrisiko verbunden.
Die Daten, die in die neue WHO-Empfehlung mit eingeflossen sind, zeigen deutlich, dass der langfristige Gebrauch von Süßstoffen ungewollte Konsequenzen für die Gesundheit haben kann. Daher sollten die Zuckerersatzstoffe nicht zur Behandlung von Übergewicht und zur Vermeidung damit verbundener sekundärer Erkrankungen verwendet werden.