Neues zur Hormonersatztherapie
Nach zwei Jahren intensiver Arbeit liegt jetzt die neue S-3-Leitlinie zur peri- und postmenopausalen Diagnostik und Intervention vor. Auf dem 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde sie vorgestellt.
Nach zwei Jahren intensiver Arbeit liegt jetzt die neue S-3-Leitlinie zur peri- und postmenopausalen Diagnostik und Intervention vor. Auf dem 62. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) wurde sie vorgestellt. Der Koordinator der Leitlinie, Prof. Dr. Olaf Ortmann von der Universität Regensburg, erklärt im esanum-Interview die entscheidenden Neuigkeiten, besonders im Hinblick auf die Hormonersatztherapie.
- Frauen, die eine Hormonersatztherapie erwägen, sollen darüber aufgeklärt werden, dass eine HRT zu einer geringen oder keiner Erhöhung des Brustkrebsrisikos führen kann
- die mögliche Risikoerhöhung ist abhängig von der Zusammensetzung der HRT und der Behandlungsdauer
- eine HRT ist bei Patientinnen mit hormonabhängigen Krebserkrankungen grundsätzlich kontraindiziert
- HRT nach Mammakarzinom – vertretbar nur bei starker Beeinträchtigung der Lebensqualität durch klimakterische Symptome und nur bei langem rezidivfreien Intervall
- eine EPT erhöht das Endometriumkarzinomrisiko nicht
- eine HRT kann das Risiko für kolorektale Karzinome reduzieren
- eine HRT erhöht das Bronchialkarzinomrisiko nicht