Wasser: ein natürlicher Jungbrunnen?

Menschen altern unterschiedlich schnell. Wie man den Alterungsprozess verzögern kann, beschäftigt seit Jahrtausenden Philosophen, Ärzte und heutzutage auch Kosmetikfirmen. Was könnte eine gute Hydration damit zu tun haben?

Studie zur Prävalenz chronischer Erkrankungen

Biologisches versus chronologisches Alter

Menschen altern in verschiedenen Geschwindigkeiten. So ist zum Beispiel nicht jeder 80-Jährige gleich: Manche sind in dem Alter noch sehr aktiv, während andere schon pflegebedürftig sind. 

In den Alterungsprozess fließen verschiedene Faktoren mit ein. So spielen zum Beispiel chronische Erkrankungen, körperliche Aktivität und Ernährungsgewohnheiten eine wichtige Rolle für die Bestimmung des biologischen Alters

Im Mausmodell konnte bereits nachgewiesen werden, dass eine Flüssigkeitsrestriktion mit vorzeitigem Altern verbunden ist und zu degenerativen Schädigungen führt. Ob dies auf den Menschen übertragen werden kann, hat eine aktuell veröffentlichte Studie untersucht. 

Langfristig angelegte Studie

Die Studienautoren bedienten sich an den Teilnehmerdaten der Atherosclerosis Risk in Communities Study. Hierzu wurden die Serumnatriumspiegel von etwa 15.000 Menschen zwischen 45 und 66 Jahren ermittelt. Der Follow-Up-Zeitraum lag bei 25 Jahren. Die Forscher berechneten das biologische Alter anhand von altersabhängigen Biomarkern. Schließlich wurde das Risiko für chronische Erkrankungen und Mortalität berechnet. 

Natrium als Biomarker für Hydration

Der Serumnatriumspiegel als Marker wurde deshalb gewählt, da er als Proxy für den Wasserhaushalt eines Menschen gilt. So geht ein höherer Wert mit einer zu geringen Hydration einher, während niedrigere Werte für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sprechen, so die Annahme der Studienautoren. 

Höhere Werte führen zu schlechteren Outcomes

Die Ergebnisse sind eindeutig: ein höherer Natriumwert ist mit schlechteren Outcomes vergesellschaftet. Lag der Na-Spiegel bei über 142 mmol/l, führte dies im Verlauf zu einem um 39% erhöhten Risiko, chronischen Erkrankungen zu entwickeln. Bei einem Wert von über 144 mmol/l, kam es im Follow-Up-Zeitraum zu einem um 21% erhöhten Risiko für einen frühzeitigen Tod. Und nicht nur das: diejenigen, deren Natriumspiegel über 142 mmol/l lag, hatten eine um 50% gesteigerte Wahrscheinlichkeit, älter zu sein als ihr chronologisches Alter. Dieses erhöhte biologische Alter prädisponiert ebenfalls für die Entwicklung chronischer Krankheiten. 

Wasser hat vielerorts positiven Einfluss

Ob der Wasserkonsum ein Jungbrunnen ist, ist mit dieser Studie nicht abschließend geklärt. Sicherlich sind zusätzliche Untersuchungen notwendig, um die hier vorgestellten Daten zu bestätigen und gegebenenfalls weiterführende Informationen zu liefern. Für die meisten Menschen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr jedoch nicht schädlich und so sollten insbesondere Patientinnen und Patienten im mittleren Lebensalter zu ausreichendem Trinken angehalten werden. Die hier vorgestellten Daten legen nahe, dass so eine Risikoreduktion für vorzeitiges Altern, chronische Erkrankungen und frühzeitigen Tod erreicht werden kann. 

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