- Zhu X. et al. (2023). Exploring associations between social media addiction, social media fatigue, fear of missing out and sleep quality among university students: A cross-section study. PLoS One. 2023 Oct 5;18(10):e0292429.
Eine Studie aus Wuhan, China hat die Auswirkungen der Nutzung sozialer Medien auf die Schlafqualität von insgesamt 2744 Probanden untersucht. Hierzu nutzte sie den Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), Fragebögen zur Bewertung von Social-Media-Müdigkeit (SMF), Angst, etwas zu verpassen (FoMO), Social-Media-Sucht (SMA) sowie Fragen zur Schlafdauer, zur Nutzung sozialer Medien, zum Gesundheitszustand und zu demografischen Informationen. Die Daten wurden bei den teilnehmenden Hochschulstudenten mittels Online-Befragung erhoben.1
Fast 20 % der Befragten litten unter Schlafstörungen. Nur 21,6 % der Probanden erreichten eine Schlafdauer von mehr als 9 Stunden. Eine Schlafdauer von weniger als 5 Stunden konnte bei 15,6 % der Teilnehmer ermittelt werden. Die Schlafqualität korrelierte positiv mit SMF (OR = 1,387, 95 % CI: 1,103~1,743) und SMA (OR = 1,415, 95 % CI: 1,118~1,791). Der Zusammenhang zwischen FoMO und Schlafstörung war nicht signifikant. Auch FoMO und SMA hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Schlafdauer. Im Vergleich zu einer Schlafdauer von > 9 Stunden erhöhte SMF das Risiko einer kürzeren Schlafdauer wie folgt:
Die Forschungsgruppe schloss aus den Ergebnissen, dass Studenten, die negative Folgen der Nutzung sozialer Medien, wie SMF und SMA, erfahren, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Schlafproblemen leiden.1
Die Angst, etwas verpassen zu können, kommt u.a. bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe vor: Personen, die FoMO erfahren, erleben möglicherweise ein erhöhtes Maß an negativen Emotionen. Diese wiederum können zu Beeinträchtigungen bei sozialen Interaktionen führen. Die wechselseitige Beziehung zwischen FoMO und problematischer Nutzung sozialer Medien kann in SMF und SMA resultieren: Bei den Betroffenen kann die permanente Beschäftigung mit sozialen Medien den Erschöpfungsgrad erhöhen und so zu SMF führen. Dieses Verhalten war bei den Betroffenen mit einem Zwang bzw. einer Sucht assoziiert gewesen. Weltweit betrachtet liegt die gepoolte Prävalenz von SMA bei 5 % (95 % CI: 3 % bis 7 %). Dies mag erstmal klein klingen, jedoch handelt es sich um ein stetig wachsendes Problem unter Universitätsstudenten, das die Bereiche psychische Gesundheit, Selbstwertgefühl, Lebenszufriedenheit sowie die akademischen Leistungen negativ beeinflussen kann.1
Die Prävalenz von Schlaflosigkeit bei Universitätsstudenten liegt weltweit bei 18,5%. Diese Zahl liegt weit über der Prävalenz der Allgemeinbevölkerung (7,4 %). Bei den in Wuhan untersuchten chinesischen Universitätsstudenten lagen die gepoolten Gesamtprävalenzraten für Schlafstörungen bei 25,7 % (95 % CI: 22,5–28,9 %) und für Schlaflosigkeitssymptome bei 23,6 % (95 % CI: 18,9–29,0 %).1