KEYNOTE-564: Aktualisierte Ergebnisse von adjuvantem Pembrolizumab bei RCC

Sollte die adjuvante Gabe von Pembrolizumab zur potenzielle Standardtherapie bei Patienten mit RCC werden? Eine auf dem EAU vorgestellte Studie spricht sich dafür aus.

Überlebensvorteil durch Pembrolizumab

In die Phase-III-Studie KEYNOTE-564 wurden Patienten mit RCC mit mittlerem oder hohem Risiko aufgenommen - eine Gruppe, für die es bis vor kurzem keine Standardbehandlung nach der Operation gab, erklärte Prof. Thomas Powles (University College London, UK).  Die Teilnehmer wurden randomisiert der adjuvanten Behandlung mit Pembrolizumab (n=496) oder Placebo (n=498) zugeteilt. Die im New England Journal of Medicine veröffentlichte Primäranalyse zeigte einen signifikanten Vorteil des krankheitsfreien Überlebens (DFS) für Patienten, die mit Pembrolizumab behandelt wurden, gegenüber denen, die Placebo erhielten.2 Prof. Powles präsentierte die aktualisierten Ergebnisse dieser Studie nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 30,1 Monaten.

Vielversprechende Ergebnisse im Pembrolizumab-Arm

Nach 30,1 Monaten Nachbeobachtung war das DFS im Pembrolizumab-Arm immer noch signifikant höher als im Placebo-Arm (HR 0,63; p < 0,0001), mit entsprechenden 24-Monats-DFS-Raten von 78,3% und 67,3%. Dieses Ergebnis war über die Untergruppen hinweg konsistent, einschließlich der Krankheitsrisikokategorie und des PD-L1-Status. Wichtig ist, dass eine explorative Analyse zeigte, dass die Rate an Fernrezidiven im Placebo-Arm höher war als im Pembrolizumab-Arm (HR 0,63), sowohl bei Patienten mit M0-Erkrankung (n = 936; 29,0% vs. 20,8%) als auch bei Patienten mit M1-Erkrankung (n = 58; 55,2% vs. 20,7%). Prof. Powles fügte hinzu, dass die Gesamtüberlebensergebnisse mit 66 von 200 erforderlichen Ereignissen noch nicht ausgereift seien, aber dass ein vielversprechender Trend zu beobachten sei (HR 0,52; 95% KI 0,31–0,86).

Keine Überraschungen beim Sicherheitsprofil

Die aktualisierte Sicherheitsanalyse ergab keinen wesentlichen Anstieg unerwünschter Ereignisse (AEs). Müdigkeit (20,3%), Juckreiz (18,6%), Hypothyreose (17,4%), Durchfall (15,8%) und Hautausschlag (15,0%) waren die häufigsten unerwünschten Ereignisse jeden Grades im Pembrolizumab-Arm.

Fazit für die Praxis

Pembrolizumab schafft Betroffenen mit Nierenzellkarzinom einen signifikanten Überlebensvorteil. Die Studienergebnisse sind noch nicht vollständig ausgereift, jedoch scheint der Trend sehr vielversprechend.

Quelle:
1. Powles T, et al. Pembrolizumab (pembro) as adjuvant therapy for patients (pts) with renal cell carcinoma (RCC): Updated results from the 30-month follow-up of KEYNOTE-564. Game-changing session 2, EAU 2022, 01–04 July.
2. Chouieri TK, et al. N Engl J Med 2021;385:683–694.