Ixekizumab bei Psoriasis-Arthritis

Der Interleukin-17A-Antikörper Ixekizumab hat seine Wirksamkeit bei Psoriasis-Arthritis nach Vorbehandlung mit Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Inhibitoren in der SPIRIT-P2-Studie unter Beweis gestellt.

Kombination mit cDMARDs ohne zusätzlichen Benefit?

Der Interleukin-17A-Antikörper Ixekizumab hat seine Wirksamkeit bei Psoriasis-Arthritis nach Vorbehandlung mit Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-Inhibitoren in der SPIRIT-P2-Studie unter Beweis gestellt. Von der begleitenden Behandlung mit konventionellen synthetischen krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Medikamenten (cDMARDs) einschließlich Methotrexat profitieren Patienten nach Daten einer Subgruppenanalyse nicht.

Biologika werden bei Psoriasis-Arthritis häufig in Kombination mit cDMARDs eingesetzt. Der Nutzen ist allerdings nicht eindeutig belegt, nachdem randomisierte kontrollierte Studien keine Steigerung der Wirksamkeit durch cDMARDs im Vergleich zur alleinigen Biologika-Therapie ergeben haben. Demgegenüber weisen Registerstudien daraufhin, dass die Kombination von Biologika mit cDMARDs – insbesondere in Bezug auf die Zeit, die Patienten unter der Therapie verbleiben ("Drug Survival") – von Vorteil sein könnten. Studien zu Patienten, die ausnahmslos mit TNF-Inhibitoren vorbehandelt waren, liegen zu dieser Fragestellung nicht vor.

Die SPIRIT-P2-Studie

Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um eine retrospektive Auswertung der randomisierten internationalen Phase III-Studie SPIRIT-P2, die – zusammen mit der Studie SPIRIT-P1 – die Grundlage der Zulassung des Interleukin-17A-Antikörpers Ixekizumab bei Psoriasis-Arthritis bildete. Alle Patienten der SPIRIT-P2-Studie hatten im Vorfeld eine Anti-TNF-Therapie erhalten, die aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder wegen Unverträglichkeit beendet worden war. Zu Beginn der 24-wöchigen Doppelblindstudie wurden sie randomisiert im Verhältnis 1:1:1 der Gabe von Placebo (n=118) oder Ixekizumab in der Dosierung von 80mg s.c. alle zwei Wochen (Q2W; n=123) oder alle vier Wochen (Q4W; n=122) zugeordnet. Zu Woche 0 erhielten Patienten beider Verumgruppen eine Startdosis von 160mg Ixekizumab. Primärer Endpunkt war eine mindestens 20%ige Verbesserung im American College of Rheumatology-Index (ACR20-Response). Zu den sekundären Endpunkten zählten der Anteil der Patienten mit einer ACR50- oder ACR70-Response, mit minimaler Krankheitsaktivität (MDA) und mit einem mindestens 75%igen Rückgang der Hautsymptome im Psoriasis Area and Severity Index (PASI75-Response).

cDMARDs verbessern Ansprechen nicht

Von den 118 Patienten der Placebogruppe erhielten 52 cDMARDs. Unter Ixekizumab waren es 60 der 122 Patienten der Q4W- und 73 der 123 Patienten der Q2W-Gruppe. Die meisten der mit cDMARDs behandelten Patienten erhielten Methotrexat. In Bezug auf die Wirksamkeit war Ixekizumab Placebo in allen Endpunkten überlegen – unabhängig von der zusätzlichen Gabe von cDMARDs. Neben dem ACR20-, ACR50- und MDA-Ansprechen betraf dies auch den Rückgang der Entzündungsaktivität im Disease Activity Score-CRP (DAS28-CRP) und im Disease Activity Index for PsA (DAPSA) sowie die Verbesserung im Health Assessment Questionnaire-Disability Index (HAQ-DI). In einigen Endpunkten wie dem HAQ-DI sprachen mit Ixekizumab behandelte Patienten ohne begleitende cDMARD-Therapie sogar besser an als mit einer solchen.

Diskussion

Inwieweit eine begleitende cDMARD-Therapie die Wirksamkeit von Biologika bei Psoriasis-Arthritis beeinflussen kann, ist Gegenstand einer kontroversen Diskussion. Ergebnisse früherer randomisierter kontrollierter Studien stimmen mit den hier vorgestellten Daten überein, denen zufolge Biologika eine klinische Wirksamkeit zeigen – unabhängig davon, ob sie allein oder zusätzlich zu cDMARDs einschließlich Methotrexat eingesetzt werden. Keine dieser Studien wurde jedoch für einen direkten Vergleich konzipiert. Daten aus der Routineversorgung sind zudem etwas kontroverser. So weisen einige Registerstudien auf eine vergleichbare Wirksamkeit hin. Mit Biologika behandelte Patienten verbleiben Langzeitdaten zufolge aber länger unter der Therapie, wenn sie zusätzlich Methotrexat erhalten. Limitationen der Analyse der SPIRIT-P2-Daten ergeben sich unter anderem dadurch, dass alle Patienten aufgrund der Einschlusskriterien cDMARD-erfahren waren. Aussagen zur Sicherheit sind aufgrund der geringen Patientenzahlen in den verschiedenen Subgruppen ebenfalls nur bedingt möglich.

Fazit

Ob allein oder in Kombination mit cDMARDs: Die Daten belegen die Wirksamkeit von Ixekizumab bei Psoriasis-Arthritis nach unzureichendem Ansprechen oder bei Unverträglichkeit einer Anti-TNF-Therapie. Die Häufigkeit unerwünschter Arzneimittelwirkungen oder schwerer Nebenwirkungen (einschließlich schwerer Infektionen) stimmen mit Berichten früherer Studien zum Einsatz von Ixekizumab bei Psoriasis-Arthritis und Psoriasis überein.

Quelle: Nash P, Behrens F, Orbai AM et al. Ixekizumab is efficacious when used alone or when added to conventional synthetic disease-modifying antirheumatic drugs (cDMARDs) in patients with active psoriatic arthritis and previous inadequate response or intolerance to tumour necrosis factor inhibitors.RMD Open 2018; 4: e000692.