Die Rhizomele Chondrodysplasie ist eine Form der Chondrodysplasia punctata, einer Gruppe von angeborenen Krankheiten, die zu punktförmigen Verkalkungen (Kalzifizierungen) von Knorpelgewebe an Gelenken, Larynx und Trachea führen.
Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch rhizomelen Minderwuchs (verkürzte Humeri und Femura), Wirbelveränderungen, bilateral symmetrische Katarakte, ichthyosiforme Hautveränderungen, schwere geistige Retardierung und ausbleibende psychomotorische Entwicklung. Der Rhizomele Typ der Chondrodysplasia punctata ist auf eine autosomal-rezessiv vererbte gestörte Umwandlung von Peroxisomen zurückzuführen.
Nach der Lokalisation der auslösenden Mutation erfolgt eine Unterteilung in 3 Typen:
Typ I stellt die häufigste Form dar und weist Mutationen im PEX7-Gen (Peroxisomal biogenesis factor-7) auf, welche den PTS2-Rezeptor betreffen. Dieser spielt eine wichtige Rolle beim Proteinimport der Peroxisomen.
Typ II beruht auf Mutationen im GNPAT-Gen (Glyceronephosphate O-acyltransferase Gen), welches für die Dihydroxyacetonphosphat- Acyltransferase kodiert.
Typ III weist Mutationen im AGPS-Gen auf, welches die peroxisomale Alkyl-Dihydroxyacetonphosphat-Synthase verändert. Biochemisch kommt es zu einer Erhöhung der Phytansäure im Plasma, einer herabgesetzten Synthese von Plasmalogen und defekte Oxidation von Phytansäure in Fibroblasten.
Die Rhizomele Chondrodysplasie hat eine ungünstige Prognose. In der Regel sterben die Patienten im ersten Lebensjahrzehnt, hauptsächlich aufgrund von Atemstörungen.