Die Duodenalstenose ist eine meist angeborene Verlegung mit Stenose des Lumens des Duodenums, sie kann aber auch als erworbene Erkrankung auftreten. Anatomisch wird die Stenose in Bezug auf ihre Lage zur Papilla duodeni major unterteilt.
Bei der seltener auftretenden hohen Obstruktion ist der Verschluss oberhalb der Vaterschen Papille. Bei der tiefen Obstruktion ist die Stenose unterhalb der Vaterschen Papille. Weiterhin unterscheidet man zwischen einer inneren und äußeren Obstruktion.
Eine innere Obstruktion kann entweder durch eine Duodenalmembran, eine ringförmige Enge, eine bindegewebige ringförmige Veränderung der Darmwand oder eine inkomplette Atresie zustande kommen. Die äußere Obstruktion kommt wesentlich häufiger vor und wird durch kongenitale Briden, Gefäßanomalien, Malrotationen, Doppelbildungen oder ein Pankreas anulare verursacht.
Häufig finden sich neben einer angeborenen Duodenalstenose zusätzliche Fehlbildungen z.B. Herzfehler, bei einem Drittel der Kinder liegt eine Trisomie 21 vor. Erworbene Formen können nach einem Trauma (mit Gefäßverletzungen), Entzündungen, Minderdurchblutungen oder operativen Eingriffen als Komplikation auftreten.
Die Symptome der Duodenalstenose hängen stark vom Ausmaß der Passagestörung ab. Bei hochgradigen Stenosen bzw. Atresien kann die Diagnose bereits intrauterin durch erste Hinweise eines Polyhydramnions auffallen.
Schwere Duodenalstenosen treten durch massives Erbrechen in den ersten Lebenstagen in Erscheinung, je nach Lokalisation der Stenose kann es sich dabei um galliges oder nicht-galliges Erbrechen handeln. Leichte Duodenalstenosen werden teilweise erst jenseits der Neugeborenenperiode gestellt oder bleiben unter Umständen ein ganzes Leben lang unbemerkt.
Je nach Entwicklungsstörung ist die Krankheit in drei Formen unterteilt:
Typ I - Duodenal-Diaphragma: eine aus der Mukosa entstandene diaphragmaartige Membran und intakte Muskelwand
Typ II - vollständige Duodenalatresie: Bindegewebestrang, der die beiden Enden des atretischen Duodenums verbindet
Typ III - vollständige Duodenalatresie: vollständige Trennung der beiden Enden des Duodenums, manchmal zusammen mit annulärem Pankreas