Am 16. März hat die Große Tarifkommission des Marburger Bundes die Tarifverhandlungen mit der VKA für gescheitert erklärt, am 18. März hat der Vorstand das Landesstreikkomitee eingesetzt. Über Umfang und Ablauf der Warnstreiks wird noch entschieden – Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern sollen die medizinische Versorgung der Patienten gewährleisten.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände – VKA war auf die Forderungen des Marburger Bundes nicht eingegangen. “Die VKA stellt den Tarifvertrag komplett in Abrede. Im Marburger Bund bestimmen Ärztinnen und Ärzte über ihre Tarifverträge und treten für sich selbst ein. Das ‘Angebot‘ der VKA stellt uns vor existentielle Herausforderungen“, kritisiert Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bund Niedersachsen.
Neben eines vagen Vorschlags zur verlässlichen Arbeitszeiterfassung führte auch die unzureichende Zusicherung freier Wochenenden zum Konflikt.
“Für mich und meine Familie umfasst ein Wochenende die Zeit von Freitagabend bis Montagmorgen. Nach den Anstrengungen eines Bereitschaftsdienstes mit Schlafentzug ein ‘Freies Wochenende‘ erst ab Samstag um 10 Uhr zu gewähren, ist lebensfremd. Arbeit darf nicht krank machen! Diese Definition des freien Wochenendes ist keine notwendige Erholungsphase, sondern ein schlechter Scherz!“, macht Wolfgang Koß, für Niedersachsen Mitglied in der Marburger-Bund-Tarifkommission, deutlich.
Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes hat die Tarifverhandlungen mit der VKA am 16. März für gescheitert erklärt und gleichzeitig die Vorbereitung von Warnstreiks beschlossen. Über Umfang und Ablauf der Warnstreiks wird noch entschieden. Fest steht, dass erste Aktionen noch vor Ostern stattfinden werden. In Niedersachsen sind rund 50 Krankenhäuser und mehrere Tausend Marburger-Bund-Mitglieder von den Tarifverhandlungen betroffen.
Parallel zu den Warnstreiks trifft der Marburger Bund Vorbereitungen zur Durchführung einer Urabstimmung über einen längerfristigen Streik. Über die weitere Entwicklung und eine mögliche Eskalation bis hin zu einem Vollstreik entscheidet das Verhalten der Arbeitgeber.
Quelle: Marburger Bund, Landesverband Niedersachsen