Menschen, die von psychischen Erkrankungen betroffen sind, leben mit einem erhöhten Risiko eines dauerhaften Verlustes der Erwerbsfähigkeit. Dies ist oft in einem über Jahre fortdauernden Krankheitsverlauf begründet. Diverse Studien zeigen, dass rehabilitative Maßnahmen, die Behandlungserfolge aufweisen konnten, meist nur vorrübergehend aufrecht zu erhalten sind. Entsprechend wird vielen PatientInnen eine ambulante Rehabilitationsnachsorge nahegelegt.
Hierbei gilt es, die Maßnahmen im Alltag der Betroffenen zu verankern und die erreichten Behandlungserfolge somit zu festigen. Die Reha-Nachsorge umfasst u.a. 24 Gruppentherapie-Sitzungen, die im wöchentlichen Rhythmus ambulant und wohnortnah angeboten werden.
Die von Prof. Dr. Thomas Fankhänel, Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs Psychologie und Professor für Psychologie an der SRH Hochschule für Gesundheit, durchgeführte Studie "Evaluation einer Intervention zur Steigerung des ambulanten Nachsorge-Nutzungsverhaltens von Patienten mit psychischen und Verhaltensstörungen“ schließt die Forschungslücke des Nachweises der Wirksamkeit und des Nutzungsverhaltens in der ambulanten Nachsorge.
In der Untersuchung wurden daher relevante Faktoren, wie Symptombelastung oder soziale Unterstützung innerhalb der Therapiegruppe analysiert. Zusätzlich konnte die Wirksamkeit eines eigens für die Studie entwickelten Therapietagebuchs in einem Kontrollgruppen-Design überprüft werden. Da die Untersuchung durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland (DRV-M) gefördert wurde, wurde eine Vollerhebung der Reha-Nachsorgeeinrichtungen im Gebiet der DRV-M angestrebt.
"Die Ergebnisse, die während des stationären Aufenthalts erzielt wurden, konnten auf diesem Wege sogar verstärkt werden. Aus den erlangten Studienergebnissen lassen sich Hinweise für eine wirksamere Gestaltung der ambulanten Nachsorge für PatientInnen mit psychischen Erkrankungen, wie Depression oder Angststörung, ableiten“, fasste Prof. Dr. Thomas Fankhänel die Ergebnisse am Ende kurz zusammen.