Selbst bei jüngeren, überwiegend gesunden Patientinnen und Patienten sind Atemwegssymptome und Einschränkungen der Lungenfunktion auch Monate nach überstandener Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 noch häufig. Das zeigt eine Studie am Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
Über die Risikofaktoren für schwere Verläufe einer SARS-CoV-2-Infektion ist bereits einiges bekannt. Die langfristigen Folgen einer überstandenen Infektion sind allerdings noch immer Gegenstand der Forschung. In der aktuellen Studie hat ein Team der Thoraxklinik Heidelberg untersucht, wie sich eine überstandene Infektion mit dem Coronavirus auf die Lungengesundheit von Menschen mittleren Lebensalters auswirkt.
246 Patientinnen und Patienten wurden in die Studie eingeschlossen. Im Durchschnitt waren sie 48 Jahre alt und sechs von zehn Patientinnen und Patienten hatten keinerlei Vorerkrankungen. Der Großteil von ihnen wurde während der Coronavirus-Infektion im häuslichen Umfeld behandelt.
Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung zeigten fast alle Betroffenen (244 von 246) typische Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion. Darunter
In der Langzeitbeobachtung zeigte sich, dass auch circa zwei Monate nach der Infektion rund die Hälfte dieser Patienten und Patientinnen noch immer unter Atemwegssymptomen wie Luftnot (32 Prozent) und Husten (14 Prozent) litt. Hinzu kam, dass die Lungenfunktion der Personen, die noch immer Symptome zeigten, im Vergleich zu vollständig genesenen Personen schlechter war und ihre Symptome mit inhalativen Medikamenten behandelt werden mussten.
Die Forschenden schließen daraus, dass die Lungengesundheit auch von jüngeren Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankung noch Monate nach überstandener SARS-CoV-2-Infektion beeinträchtigt sein kann. Deshalb sollte eine strukturierte Nachsorge erfolgen, um Langzeitfolgen für die Lunge frühzeitig erkennen und behandeln zu können, so ihre Schlussfolgerung.
Quellen: Trinkmann, F. et al.: Residual symptoms and lower lung function in patients recovering from SARS-CoV-2 infection. In: Eur Respir J. Online publiziert am 25. Februar 2021