Quarantäne, Selbstisolation, Vermeidung sozialer Kontakte, Homeoffice – Bewegung und Ausgleich sind gerade in der aktuellen Situation für viele Menschen wichtiger denn je: Bewegung und körperliche Aktivität fördern nachweislich das psychische und körperliche Wohlbefinden – von den Chancen dieser Selbstfokussierung.
Die Fitnessstudios sind geschlossen, und auch die Sportvereine bieten kein Programm mehr. Jetzt ist also vor allem Einfallsreichtum gefragt. Im Homeoffice alle dreißig Minuten den Wecker stellen und fünf Minuten Gymnastik oder ein kleines Workout am offenen Fenster machen, ist ein Anfang. Und für alle chronischen Bewegungsmuffel da draußen: Jetzt ist der beste Zeitpunkt mit mehr Aktivität anzufangen. Denn wenn nicht jetzt, wann dann?
Wer sich schlecht selbst organisieren kann, für den gibt es das Fitnessstudio auch online. Ebenso wichtig ist jedoch der Sport in der freien Natur. Wo immer möglich, sollten wir die Bewegung draußen in der freien Natur suchen – aber allein, oder im Kreise der Familie. Für wen Sport aber so rein gar nichts Positives bietet, der kann doch gerade jetzt den Waldspaziergang mit der Familie oder dem Partner wiederentdecken.
Regeln zu beachten und trotzdem kreative Bewegungsformen zu finden – das ist möglich. Aber was ist mit dem für viele Menschen vermutlich schönsten Teil des Sports, dem Zusammensein? Hierfür empfehlen die ExpertInnen, gerade jetzt virtuelle Verabredungen. Ermuntern und unterstützen Sie sich gegenseitig beim Aktivwerden oder Aktivbleiben mit Textnachrichten oder Bildern von sich oder anderen. Teilen Sie Ihre Erfolge. Sozialer Kontakt ist in diesen Zeiten der persönlichen Einschränkungen nicht allein an die Physis gebunden. Für uns alle gilt: Umdenken und neue Wege zu suchen, könnte auch eine Chance sein. Eine Chance zu einem Neuanfang – auch für Bewegung und körperliche Aktivität.
Wie das funktionieren kann, hat unser Redakteur, Dr. Marcus Mau, einmal daheim in der Familie ausprobiert: "Homeoffice kenne ich ja bereits als Arbeitsweise vor Corona sehr gut. Wenn dann aber der Rest der Familie auf unbestimmte Zeit mit zuhause ist, fordert das ein Mehr an Organisation für alle. Während der Sohnemann sich über den Schulausfall freut, dürfen die Eltern weiter arbeiten. Ohne Fitnessstudio und ohne Hort, wo der Kurze auch mal nach Herzenslust toben kann, kommt es schnell zu einem Stau an überschüssiger Energie."
Damit sich diese Energie ihren Weg nicht in erhöhter Aggressivität bahnt, muss schnell ein Bewegungskonzept her. Alle drei haben die Fitness-App des örtlichen Fitnessstudios für sich entdeckt. Da gibt es tolle Programme, die jeder sich individuell zusammenstellen kann und die dann, nachdem das heimische Wohnzimmer zum Trainingsraum umgestaltet wurde, auch ganz ohne zusätzliche Geräte ausprobiert werden können.
"Ich muss schon sagen, dass ich in den drei Jahren, die ich vorher bereits regelmäßig ins Studio gegangen bin, selten so einen Muskelkater danach hatte, wie jetzt ganz ohne Geräte und nur mit der App", resümierte Dr. Mau. Der Familie macht es ebenso Spaß und die Pausen zwischen den Lernzeiten kann auch der Sohnemann nun aktiv nutzen. "Ergänzt um gemeinsame Spaziergänge im nahegelegenen Wald an der frischen Luft und Sonne, werden wir diese ungewohnte Situation wohl hoffentlich gut meistern." Wenn es auch vielleicht nicht mit dem Waschbrettbauch im Heimstudio klappt, so sind doch alle viel entspannter und fühlen sich aktiv und gesund – das ist in diesen Tagen auch schon ein toller Gewinn.