In der Debatte um klarere Kennzeichnungen von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln hat das farbliche Logo Nutri-Score in einer Umfrage hohe Zustimmungswerte erhalten. Als "schnell erfassbar" bewerteten es 87 Prozent, wie die Befragung im Auftrag mehrerer Medizinverbände und der Verbraucherorganisation Foodwatch ergab.
Dass das Logo die Auswahl gesunder Lebensmittel erleichtere, fanden demnach 60 Prozent zutreffend. Die Verbände forderten Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, keine Zeit mehr zu verlieren und Nutri-Score schnellstmöglich einzuführen.
Die Umfrage sollte Einschätzungen zu zwei Nährwert-Logos abfragen - außer zu dem aus Frankreich stammenden Nutri-Score auch zu einem neu entwickelten Modell des bundeseigenen Max-Rubner-Instituts für Ernährungsforschung. Dafür wurden den 1.003 TeilnehmerInnen ab 18 Jahren beide Modelle erläutert und online beispielhaft damit gekennzeichnete Produkte gezeigt. Bei der Frage einer zusammenfassenden Einschätzung gaben dann 69 Prozent an, Nutri-Score als Kennzeichnung zu bevorzugen und 25 Prozent das Modell des Bundes-Instituts.
Die Entscheidung, welches Logo die Bundesregierung zur freiwilligen Nutzung auf Packungen empfiehlt, soll voraussichtlich im Herbst zwischen vier Modellen fallen. Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) lässt dafür derzeit eine eigene Verbraucherbefragung machen. Sie hatte betont, dass sie "keine Präferenz" habe. Maßgeblich solle das für Ende September erwartete Ergebnis der eigenen Befragung sein, bekräftigte das Ministerium.