Im neunten Jahr leidet der Nordosten Nigerias unter einer humanitären Krise. Terror und zu wenig Nahrungsmittel bestimmen den Nordosten des Landes. Jetzt gibt es auch noch Fälle von Cholera.
Im von Terror geplagten Nordosten Nigerias hat ein Choleraausbruch mindestens 97 Menschen das Leben gekostet. Hunderte weitere Menschen in dem westafrikanischen Land seien infiziert, teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen OCHA am Samstag mit. Die Behandlung der Kranken werde durch Terror in der Region erschwert.
In den beiden Bundesstaaten Borno und Yobe im Nordosten seien 3126 infizierte Menschen registriert worden. Cholera wird in der Regel durch kontaminiertes Wasser übertragen. Es kann schweren Durchfall und Erbrechen auslösen und für Kinder, Alte und Kranke lebensgefährlich sein. OCHA lieferte unter anderem sauberes Trinkwasser und Kanister in die Region.
Der Ausbruch der Cholera wurde vor zwei Wochen im Bundesstaat Borno registriert. Seit Freitag gibt es auch Fälle im Nachbarstaat Yobe, wie das Gesundheitsministerium erklärte.
In den beiden Bundesstaaten ist die islamistische Terrororganisation Boko Haram aktiv. Die sunnitischen Fundamentalisten haben bei Anschlägen und Angriffen im Nordosten Nigerias und angrenzenden Gebieten seit 2009 mindestens 20.000 Menschen getötet.
Der Konflikt führt zu weitreichenden Flüchtlingsbewegungen. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen. Die Vereinten Nationen verzeichnen täglich Menschenrechtsverletzungen. Etwa fünf Millionen Menschen sind demnach in der Region auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
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