Den Blutdruck durch ANP kontrollieren

Ein aktueller Forschungsansatz befasste sich genauer mit dem atrialen natriuretischen Peptid (ANP). Die ForscherInnen stellten dabei fest, dass das vom Herzmuskel abgesonderte Hormon neue Wege in der Behandlung von Bluthochdruck eröffnen könnte.

Vom Herzmuskel abgesondertes Hormon verspricht neue Behandlungswege

Ein aktueller Forschungsansatz befasste sich genauer mit dem atrialen natriuretischem Peptid (ANP). Die ForscherInnen stellten dabei fest, dass das vom Herzmuskel abgesonderte Hormon neue Wege in der Behandlung von Bluthochdruck eröffnen könnte.

Dänische ForscherInnen entdeckten anhand eines Rattenmodells, dass die Auswirkungen von ANP auf den Blutdruck scheinbar von einem Zuckermolekül innerhalb des Peptids abhängen. Studienautorin Professorin Katrine Schjoldager äußerte sich zu den Entdeckungen: "Wenn dieser besondere Zucker im Peptid lokalisiert ist, reguliert dies den Flüssigkeitshaushalt und den Blutdruck anders als in Fällen, wo der Zucker nicht enthalten ist."

Die neue Studie ist ein angewandtes Beispiel für die Glykoproteom-Forschung, die helfen soll, herauszufinden, wie Zellen mithilfe von Zuckermolekülen verschiedene Stellen auf Proteinen "erkennen" können.

In ihren Untersuchungen führte das Forschungsteam um Professor Schjoldager eine "zusammenfassende Glykoproteom-Analyse" durch, bei der Techniken wie Massenspektrometrie und angepasste Softwares genutzt wurden. Schjoldager merkte an: "Anhand unserer Tiermodelle erkannten wir, dass Peptide mit und ohne Zucker sich unterschiedlich verhielten."

Ein moderner Ansatz gegen Bluthochdruck

Die ForscherInnen glauben, ihre Erkenntnisse könnten vollständig neue Einsichten zur Regulation des Blutdrucks liefern. Professor Jens Gøtze, der leitende Autor der Studie, vermutet, dass dies einen modernen Behandlungsweg gegen Bluthochdruck ohne Nebeneffekte bedeuten könnte. Er ergänzte, dass die Studie erstmals nachweise, wie ANP dem Blutdruck nützen kann.

Die ForscherInnen arbeiten derzeit an einer umfangreicheren Studie, wie das Herz den Zucker kontrolliert und wo dieser sich mit ANP verbindet. Danach wollen sie herausfinden, wie sich die Funktion bei Menschen mit und ohne Herzleiden unterscheidet. Gøtze dazu: "Diese Entdeckungen waren nur möglich, weil wir interdisziplinär gearbeitet haben und theoretische mit praktischer Recherche verknüpften."

Quelle:
Hansen LH et al., Discovery of O-glycans on atrial natriuretic peptide (ANP) that affect both its proteolytic degradation and potency at its cognate receptor. JBC 2019; doi: 10.1074/jbc.RA119.008102