Die Suche nach Personal für diese Einsatzzeit ist deshalb in fast jeder Branche schwer. Auch bei den Notärzten.
In Ruhestand gegangene Mediziner und der Wunsch der jüngeren Ärzte nach einem gesunden Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit - das hat heuer die Suche nach diensthabenden Notärzten in den Weihnachtsferien schwierig gemacht. "Die Dienste über die Feiertage sind immer ein bisschen schwerer zu besetzen. Was ja auch verständlich ist", sagte Alexander Beck, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte, der Deutschen Presse-Agentur. Noch seien über Weihnachten und Silvester nicht alle Dienste vergeben, aber das werde bis dahin noch gelingen. "Denn wir haben ja Patienten zu versorgen und die verletzen sich auch an Silvester und Weihnachten". Sorgen müssten sich die Bayern deshalb nicht im Geringsten machen.
Davon ist auch die Kassenärztliche Vereinigung in Bayern (KVB) überzeugt. Bayernweit gibt es 229 Notarzt-Standorte, die rund um die Uhr mit einem Notarzt besetzt sind. Die Dienste werden von etwa 2700 aktiven Ärzten freiwillig übernommen. Die meisten von ihnen sind niedergelassene Ärzte. Sie rücken KVB-Angaben zufolge im Jahr etwa 370.000 Mal aus, um Leben zu retten. Denn ein Notarzt wird von der Rettungsleitstelle nur dazu gerufen, wenn ein lebensbedrohlicher Zustand gemeldet wird. Lediglich 10 bis 30 Prozent stellen sich vor Ort als nicht lebensgefährlich heraus.
Übers Jahr gesehen sind 98 Prozent der Notarzt-Dienste besetzt, sagte KVB-Regionalleiter Manuel Holder. "Die übrigen zwei Prozent fallen nicht ins Gewicht, weil das Notärzte-Netz in Bayern relativ eng ist und die Dienste auch von Nachbarstandorten problemlos aufgefangen werden können." Zudem sei es auch üblich, dass bei längeren Anfahrtswegen der Notärzte der Rettungswagen dem Arzt entgegenfährt oder der Rettungshubschrauber zum Einsatz kommt. "In dem Moment, in dem der Patient Hilfe braucht, bekommt er die", sagte Holder weiter.