Die Einführung des sogenannten Drug Checkings, des Testens von Drogen auf Verunreinigungen, verzögert sich in Berlin weiter. Die nötigen beiden Personalstellen im Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin (GerMed) seien noch nicht geschaffen und besetzt, antwortete der Senat auf eine Anfrage der Linken.
Vor der Abgeordnetenhauswahl im September werde es dazu voraussichtlich auch keinen Beschluss mehr geben. Allerdings sollen die Stellen "sobald wie möglich" geschaffen und besetzt werden. Dann stünden auch die Laborkapazitäten bereit.
Die Kooperationsvereinbarung der beteiligten Senatsverwaltungen, der Staatsanwaltschaft, der Polizei, den Projektträgern und dem Labor sei fertiggestellt und werde derzeit unterzeichnet, erklärte der Senat.
Bei dieser Form der Drogenberatung können Konsument:innen ihre Rauschmittel kostenlos auf Inhaltsstoffe prüfen lassen. Dazu gibt es auch Sprechstunden mit Gesprächen und einen Labortest. Das Ergebnis soll über das Internet, telefonisch oder in einem weiteren persönlichen Gespräch abgefragt werden können.
SPD, Linke und Grüne beschlossen die Einführung der Tests vor knapp fünf Jahren in ihrem Koalitionsvertrag. Für 2020 und 2021 waren jeweils 200.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Kritiker:innen sehen die Tests als Anreiz für weiteren Drogenkonsum. In anderen Staaten werden vergleichbare Tests angeboten, um die Konsument:innen vor verunreinigten Drogen zu schützen. 2018 starben in Deutschland fast 1.300 Menschen durch Drogenkonsum.