In einem Krankenhaus in Düsseldorf bricht ein Feuer aus. Der Rauch verteilt sich über mehrere Etagen. PatientInnen müssen auf dem Parkplatz versorgt werden. Für einen alten Mann kommt die Hilfe zu spät.
Nach dem Brand in einem Düsseldorfer Krankenhaus mit einem Todesopfer schweben noch vier Menschen mit Rauchgasvergiftungen in Lebensgefahr. Das berichtete ein Feuerwehr-Sprecher. Einer der Verletzten habe in dem Zimmer gelegen, in dem der Brand am Montagabend ausgebrochen war.
Ein bei dem Feuer ums Leben gekommener 77-Jähriger war den Angaben zufolge in einem Nachbarzimmer. Insgesamt seien 19 Menschen verletzt worden, sagte der Sprecher - also deutlich weniger als noch in der Nacht gemeldet.
Neben den vier in Lebensgefahr schwebenden Personen galten drei weitere als schwer verletzt. Die Verletzten kamen in andere Krankenhäuser - unter anderem in eine Aachener Spezialklinik. Ob es sich bei den Opfern ausschließlich um PatientInnen oder auch um MitarbeiterInnen des Hospitals handelte, blieb zunächst offen.
Wie es zu dem Brand in dem Patientenzimmer auf einer internistischen Station der Klinik kam, sei noch unklar, sagte eine Polizeisprecherin am Morgen. Das Feuer war im zweiten Stock ausgebrochen. Von dort aus verteilte sich der Rauch über fünf Etagen des Krankenhauses.
In der Nacht sei aufgrund der unübersichtlichen Lage vor der Klinik noch unklar gewesen, wie viele Menschen tatsächlich durch den Brand verletzt wurden und wer aufgrund einer anderen Erkrankung in dem Krankenhaus war. Einige PatientInnen wurden vor der Klinik auf einem Parkplatz behandelt. Deshalb sei die Feuerwehr zunächst von 72 Verletzten ausgegangen.
Die Rettungskräfte versorgten laut Feuerwehr-Mitteilung zudem "insgesamt 100 betroffene, unverletzte Menschen vor und im Krankenhaus". Die Menschen seien sowohl durch das Treppenhaus als auch von außen über drei Drehleitern aus dem Gebäude geholt worden, teilte die Feuerwehr mit.
Der Brand war nach rund einer Stunde gelöscht und der Einsatz mit rund 180 Kräften nach vier Stunden beendet. Auch mehrere Notfallseelsorger waren im Einsatz.
Erst Mitte August war bei einem Brand in einem Krankenhaus in Mönchengladbach ein Patient ums Leben gekommen. Ende Juli war in einer Lungenklinik in Köln-Mehrheim ein Brand ausgebrochen, bei dem ein Patient starb.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erneuerte daher am Dienstag ihre Kritik: Der Brandschutz in deutschen Kliniken und Pflegeheimen sei nicht ausreichend, notwendig seien mehr Vorsorgemaßnahmen wie Sprinkler-Anlagen. "Jede Woche brennt es in deutschen Krankenhäusern", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch. "Allein die Zahl der Toten beläuft sich für das Jahr 2019 nun bereits auf sieben Personen. Aber weder die Bundesländer noch die Einrichtungen ziehen daraus Konsequenzen."