Deutschland muss sich nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gezielt für eine fünfte Corona-Welle mit der Omikron-Variante wappnen. "Ich werde den Bund bitten, dass wir die Rehakliniken weitgehend freiziehen, damit wir zusätzliche Kapazitäten gewinnen", sagte Schwesig am Montag in Schwerin vor den für Dienstag geplanten Corona-Beratungen von Bund und Ländern.
Infolge der hohen Zahl von Neuansteckungen mit der bislang dominierenden Delta-Virusvariante sind in vielen Bundesländern die Krankenstationen stark belegt, Intensivbetten vielerorts kaum noch verfügbar. In Mecklenburg-Vorpommern waren vorsorglich sechs Rehakliniken als Hilfskrankenhäuser bestimmt worden. Sie bieten 230 Krankenbetten. "Es muss unser wichtigstes Ziel bleiben, dass alle, die schwer erkranken - ob an Corona oder einer anderen Krankheit - auch weiter die notwendige medizinische Hilfe erhalten", betonte Schwesig.
Sie machte zudem deutlich, dass sie weitere Kontaktbeschränkungen für unausweichlich hält. "Die Empfehlung der Experten ist, dass wir alle unsere Kontakte noch stärker beschränken. Niemand muss Weihnachten allein unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Aber wir brauchen morgen das gemeinsame Signal, dass noch mehr Vorsicht erforderlich ist", betonte Schwesig. Feiern seien wirklich nur im kleinen Kreis möglich, am besten mit vorherigem Test.
Es müsse auch darüber gesprochen werden, ob Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte noch einmal verschärft werden sollten. Schwesig verwies auf einen Beschlussvorschlag für das Treffen, der eine Beschränkung auf zehn Personen vorsehe, wenn nur Geimpfte am Treffen teilnehmen. "Wir brauchen zusätzliche Schutzmaßnahmen, um der Omikron-Variante entgegenzuwirken. Und wir müssen uns vorbereiten, damit auch bei einer noch einmal höheren Zahl an Erkrankungen die öffentliche Infrastruktur aufrechterhalten werden kann", mahnte die SPD-Politikerin.