Patienten in Krankenhäusern sind oft hilflos und mit sich selbst beschäftigt - Langfinger wittern da ihre Chance. Aber auch die Kliniken selbst werden bestohlen. Sie haben aber schon dazugelernt.
Das Portemonnaie aus dem Patientenzimmer, medizinische Geräte aus dem Untersuchungsraum - aus Sachsen-Anhalts Krankenhäusern werden jährlich Hunderte Diebstähle gemeldet. Für das Jahr 2017 hat das Landeskriminalamt 407 Diebstähle in Kliniken registriert. Die vorläufigen Zahlen für 2018 ließen ein ähnliches Bild vermuten, teilte ein Sprecher auf Nachfrage in Magdeburg mit.
Am häufigsten wurden Wertsachen aus Patientenzimmern entwendet. 231 Fälle seien es 2017 gewesen, im vergangenen Jahr sei die Zahl leicht gestiegen. Medizinische Geräte seien 18 Mal gestohlen worden - auf einem ähnlichen Niveau sei auch die Zahl für 2018. Betäubungs- und Arzneimitteldiebstähle seien 2017 in 11 Fällen registriert worden. 2018 seien es nur noch halb so viele gewesen.
2017 hatte eine Serie von Diebstählen hochwertiger Endoskope aus Kliniken die Ermittler beschäftigt. Die Serie sei inzwischen abgerissen, sagte der LKA-Sprecher. "Gegen die Diebesbande wurde damals erfolgreich ermittelt." Die Krankenhäuser hätten danach den Zugang zu den Untersuchungs- und Lagerräumen kritisch geprüft und auch sicherer gestaltet. So sollten Unberechtigte kaum noch die Möglichkeit haben, unbemerkt an die medizinischen Geräte zu kommen. Allerdings gebe es keine absolute Sicherheit.
Die Polizei richtet ihr Augenmerk auf das Thema: "Regionalbereichsbeamte der Polizeireviere sind immer wieder zu Gast in den Einrichtungen und weisen auf die Gefahren, Tricks und Maschen der Diebe hin", erklärte der LKA-Sprecher. "Aber selbst die Krankenhäuser weisen ihre Patienten schon von vornherein darauf hin, auf ihre Wertsachen acht zu geben und sie einzuschließen. Leider folgen nicht alle Patienten den Ratschlägen und Diebe haben oft leichtes Spiel."