esanum: “Best of Congress“ ist bereits das dritte neue Fortbildungsformat, das esanum innerhalb der letzten Monate auf den Markt gebracht hat. Für die didaktische Konzeption und wissenschaftliche Positionierung zeichnen Sie, Herr Dr. Peiseler, sich als Chief Consultant Medical Affairs verantwortlich. Erlauben Sie die bewusst kritische Frage: Braucht die Welt wirklich ein weiteres Kongressbericht-Format? Was hat Sie veranlasst, hier aktiv zu werden?
Peiseler: Ich bin dankbar für diese kritische Frage, denn natürlich kennen wir unser Umfeld und haben uns genau überlegt, wie wir im Vergleich zu bestehenden Formaten ganz gezielt etwas noch Besseres schaffen können.
Kongressberichterstattung ist derzeit ein heißes Thema, denn die Tatsache, dass unsere gesamten Fachkongresse aufgrund der anhaltenden COVID-Pandemie nur virtuell stattfinden können, ist für die meisten Kolleginnen und Kollegen letztlich unbefriedigend. Natürlich leisten Fachgesellschaften, Kongressorganisationen und medizinische Medien wirklich Außergewöhnliches in der kurzfristigen Umstellung auf digitale Kanäle. Und natürlich erreichen sie damit eine Distribution von Nachrichten, einen gewissen Informationsfluss. Aber der echte Transfer, die Vernetzung dieser neuen Informationen mit dem bereits Bekannten, also die Diskussion der Implikationen mit den Kollegen und damit die Übersetzung hinein in die praktische Nutzung der Daten für die Patientenversorgung kommt trotz aller Bemühungen meist zu kurz.
Das ist die Stelle, an der esanum geradezu prädestiniert ist für eine gezielte Supplementierung. Zum einen hat Kongressberichterstattung bei esanum eine feste Tradition. Wir berichten seit Jahren von mehr als 20 nationalen und internationalen Fachkongressen live vor Ort, teilweise als dezidierter Medienpartner der Fachgesellschaft. Zum versteht sich esanum als moderner Kontaktplatz für den Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen. Das neue Format “Best of Congress“ war also aus unserer Sicht ein klares “Must Have“.
esanum: Wie sieht Ihre Antwort auf diese Bedarfslage aus: Was ist das Besondere an “Best of Congress“?
Peiseler: Wir bauen auf einer soliden wissenschaftlichen und organisatorischen Basis auf. Das bedeutet, dass wir erfahrene akademische Experten als Berichterstatter gewonnen haben, und dass wir mit der jeweiligen Fachgesellschaft eine möglichst intensive Zusammenarbeit anstreben. Unsere Premiere “Best of Congress: EASL / DGVS“ konnten wir beispielsweise in Kooperation mit der EASL durchführen und hatten auch Herrn Kollegen PD Böttler aus dem Governing Board als Interviewpartner mit im Programm.
Das didaktische Konzept ist dreiteilig: Im ersten Schritt berichten die Kollegen – im Fall unserer Premiere in der Hepatologie waren das die Kollegen Prof. Tacke von der Charité Berlin und Prof. Teufel von der Uniklinik Mannheim – über ihre persönliche Auswahl der wichtigsten Daten, Trends und Diskussionen. Von der ersten Minute an sind die über Internet zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen mit ihren Fragen, Kommentaren und Meinungen dabei, so dass sich ein echtes Fachgespräch entwickeln kann.
Diese Dynamik wird durch den zweiten Schritt verstärkt, in dem die Referenten ihre persönlichen Konsequenzen für Klinik und Praxis darstellen und mit den Teilnehmern diskutieren. Dazu kommen dann in einem dritten Schritt noch klinische Fallbeispiele, die teils von den Referenten, teils von den Kolleginnen und Kollegen an den Laptops eingebracht werden. Und on top haben wir noch ein “Meet the Expert“ mit einem Highlight aus der klinischen Forschung. Hier gibt einer der Experten einen Einblick in ein von ihm besonders geschätztes, experimentelles Forschungsfeld und stellt sich auch hier den Fragen und Kommentaren der Teilnehmer. Insgesamt decken wir also auf mehreren Ebenen den Bedarf an kritischem Meinungsaustausch und damit Vertiefung und Verknüpfung der neuen Daten und Fakten ab.
Dieses Angebot wurde bereits in der ersten Sendung intensiv genutzt und hat zu einer sehr guten Resonanz der Teilnehmer geführt.
esanum: Wie kann man sich das Format konkret vorstellen – wie läuft es ab, wo kann ich mich anmelden, was kostet es?
Peiseler: Konkret ist “Best of Congress“ eine Online-Fortbildung im Live-Stream mit Live-Chat. Die Sendung erfolgt aus dem esanum-Studio in Berlin, wo auch die Experten und der Moderator sitzen – soweit das unter den Bedingungen der COVID-Pandemie machbar ist. Die Sendung dauert anderthalb Stunden, plus “Meet the Expert“ mit nochmals 30 Minuten. Die CME-Zertifizierung erfolgt durch die Berliner Ärztekammer.
Alle Informationen zu Thema, Zeitpunkt, Referenten etc. finden sich auf der esanum-Homepage. Wie alle Angebote auf esanum ist auch die Teilnahme an “Best of Congress“ kostenlos.
esanum: Was sind die nächsten Kongresse bzw. Fachgebiete, die Sie mit “Best of Congress“ abdecken wollen?
Peiseler: Nach dem großen Erfolg der “Best of Congress“-Premiere in der Hepatologie haben wir uns entschlossen, auch vom amerikanischen AASLD (American Association for the Study of Liver Diseases) zu berichten, der vom 13. bis 16. November stattfindet.
Unsere zugehörige “Best of Congress“-Sendung wird am Mittwoch, 9. Dezember live aus Berlin gesendet. Auch unsere beiden hepatologischen Experten Prof. Tacke und Prof. Teufel werden wieder dabei sein.
In der Planung für 2021 stehen nationale und internationale Fachtagungen aus verschiedenen Fachbereichen. Wichtig erscheint mir an dieser Stelle der Hinweis, dass “Best of Congress“ die bewährte, seit Jahren erfolgreiche Kongressberichterstattung auf esanum nicht ersetzen, sondern mit zusätzlichen Akzenten und Vertiefungen bereichern wird – esanum verfügt also ab sofort über eine zweistufige Kongressberichterstattung.