Wie gesund sind die Bundesbürger? Die Nako-Langzeitstudie fragt seit 2014 bei Erwachsenen sehr genau nach. Die ersten Ergebnisse klingen nun nicht überraschend, legen aber den Finger in so manche Wunde.
Fast jeder siebte Bundesbürger, der bei Deutschlands großer Gesundheitsstudie Nako mitmacht, war schon einmal wegen einer Depression beim Arzt. Das ist eines der ersten Ergebnisse der Langzeit-Bevölkerungsstudie. 15 Prozent der ersten rund 100.000 Teilnehmer berichteten dabei von einer Diagnose Depression im Laufe ihres Lebens.
Die Gesundheitsstudie Nako mit Erwachsenen zwischen 20 und 69 Jahren ist nach Angaben der Organisatoren die größte Untersuchung ihrer Art in Deutschland. Sie startete 2014 und soll mit insgesamt 200.000 zufällig ausgewählten Teilnehmern rund 20 bis 30 Jahre laufen. Ergebnisse liegen bisher nur für die ersten 100.000 Teilnehmer vor.
"Die ersten Ergebnisse der Nako-Studie bestätigen, dass Depressionen eine häufige Erkrankung sind", sagt Ulrich Hegerl, Vorstandschef der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Das hätten vorher schon andere große deutsche Gesundheitsstudien in einer ähnlichen Größenordnung ergeben. "Das heißt aber nicht, dass die Erkrankungszahlen steigen. Menschen holen sich heute mehr Hilfe und Ärzte erkennen Depressionen besser. Die Krankheit ist vielen bewusster geworden", ergänzte er. Sie sei nur lange versteckter gewesen als andere Beschwerden. "Und es bleibt noch viel an Aufklärung zu tun."
Nako-Chefin Peters bestätigte, dass diese Häufigkeit bei Depressionen zu erwarten war. "Anhand der Studie sieht man aber, wie groß das Problem ist." Von 100.000 Befragten gaben 10.282 Frauen und 4.881 Männer an, in der Vergangenheit schon einmal die Diagnose Depression erhalten zu haben.