Junge Liberale fordern Impfpflicht für Kinder

Die Impflücken bei Jugendlichen werden immer größer. Krankheiten, die längst ausgerottet schienen, kehren zurück. Die FDP will nun eine Impfpflicht für Kinder.

Eingriff ins Grundgesetz als Mittel gegen Masern?

Die Impflücken bei Jugendlichen werden immer größer. Krankheiten, die längst ausgerottet schienen, kehren zurück. Die FDP will nun eine Impfpflicht für Kinder.

Die FDP fordert eine allgemeine Impflicht für alle Kinder bis 14 Jahre. Der Parteitag in Berlin beschloss am Samstag einen entsprechenden Antrag der Jungen Liberalen mit knapper Mehrheit. Die nötigen Impfungen sollten sich an den Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts orientieren, hieß es in dem Papier. Kinderärzte sollen die Erziehungsberechtigten auf die Impfpflicht hinweisen.

Die Julis unterstrichen, dass die Impfquote derzeit deutlich abnehme. So würden nur noch 37 Prozent der Kinder rechtzeitig und ausreichend gegen Masern geimpft. Entsprechend erhöhe sich die Zahl der Masern-Erkrankungen in den vergangenen Jahren wieder zusehends.

Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte kürzlich, die Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen trügen entscheidend dazu bei, dass im laufenden Jahr mit 410 Fällen bereits mehr Masern-Erkrankungen als 2016 (325 Fälle) registriert worden seien. Allerdings setzt Gröhe derzeit nicht auf eine Impfpflicht.

Auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) warnte: "Eine Impfpflicht bedeutet einen erheblichen Eingriff in das im Grundgesetz verankerte Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und bei Kindern in das Sorgerecht der Eltern. Ein solcher Schritt könnte nur als Ultima Ratio in Erwägung gezogen werden."

Sie "setze zunächst auf Information und Beratung. Mein Ziel ist, noch mehr Menschen zu motivieren, aus eigener Überzeugung die Möglichkeit eines Impfschutzes vor übertragbaren Infektionskrankheiten zu nutzen", erklärte die CSU-Politikerin.

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Eingriff ins Grundgesetz als Mittel gegen Masern?

Die Impflücken bei Jugendlichen werden immer größer. Krankheiten, die längst ausgerottet schienen, kehren zurück. Die FDP will nun eine Impfpflicht für Kinder.

Die FDP fordert eine allgemeine Impflicht für alle Kinder bis 14 Jahre. Der Parteitag in Berlin beschloss am Samstag einen entsprechenden Antrag der Jungen Liberalen mit knapper Mehrheit. Die nötigen Impfungen sollten sich an den Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts orientieren, hieß es in dem Papier. Kinderärzte sollen die Erziehungsberechtigten auf die Impfpflicht hinweisen.

Die Julis unterstrichen, dass die Impfquote derzeit deutlich abnehme. So würden nur noch 37 Prozent der Kinder rechtzeitig und ausreichend gegen Masern geimpft. Entsprechend erhöhe sich die Zahl der Masern-Erkrankungen in den vergangenen Jahren wieder zusehends.

Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte kürzlich, die Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen trügen entscheidend dazu bei, dass im laufenden Jahr mit 410 Fällen bereits mehr Masern-Erkrankungen als 2016 (325 Fälle) registriert worden seien. Allerdings setzt Gröhe derzeit nicht auf eine Impfpflicht.

Auch Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) warnte: "Eine Impfpflicht bedeutet einen erheblichen Eingriff in das im Grundgesetz verankerte Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und bei Kindern in das Sorgerecht der Eltern. Ein solcher Schritt könnte nur als Ultima Ratio in Erwägung gezogen werden."

Sie "setze zunächst auf Information und Beratung. Mein Ziel ist, noch mehr Menschen zu motivieren, aus eigener Überzeugung die Möglichkeit eines Impfschutzes vor übertragbaren Infektionskrankheiten zu nutzen", erklärte die CSU-Politikerin.

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Kommentare

  • JML
    Mit Verpflichtungen ist das so eine Sache. Sie haben das Potential, Reaktanz hervorzurufen. Wenn wir berücksichtigen, dass es das erklärte Ziel der Idee Impfflicht ist, eine potentiell letal verlaufende Infektionskrankheit dauerhaft erfolgreich einzudämmen, gibt das einem etwas überlegteren Procedere Recht.

    Die irrationale Angst der Impfgegner gilt extrem unwahrscheinlichen Impfreaktionen. Und Angst ist ein schlechter Berater. Ebenso wie Wissen Macht ist. Diese Floskeln haben in diesem Zusammenhang viel Substanz. Ich sehe hier Kinder- und Hausärzte, aber auch Betreiber von Kindertagesstätten und Schulen in der Verantwortung. Die konsequente Aufklärung über Chancen und Risiken sollte zum Erfolg führen.

    Wie wäre die für Eltern verpflichtende Teilnahme an einem ärztlichen Beratungssgespräch zu den Impfempfehlungen der STIKO?