"Schon nach den Erfahrungen der ersten Wochen mit einer Vielzahl erfolgreich abgeschlossener telemedizinischer Behandlungen lässt sich sagen, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind", betonte Wolf am Montag. Die Telemedizin habe großes Potenzial, die Mitarbeiter im Justizvollzugsdienst zu entlasten und die medizinische Versorgung der Gefangenen zu verbessern.
Wolf stellte das Projekt in der Krankenstation der Justizvollzugsanstalt Stuttgart vor. Die medizinische Versorgung in den Gefängnissen sei in den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen nicht einfach, betonte er. Der Besuch der Gefangenen bei Ärzten außerhalb der Haftanstalten sei mit enormem Personal- und Kostenaufwand verbunden und ein Sicherheitsrisiko.
Das Modellvorhaben war im Juni in sechs Gefängnissen in Baden-Württemberg angelaufen. Es ist zunächst auf eine sechsmonatige Pilotphase angelegt - bewährt es sich, soll es auf alle Gefängnisse im Land ausgedehnt werden. Dabei berät ein online zugeschalteter Arzt den Gefangenen am Bildschirm. Die Kosten des Modellprojekts und einer wissenschaftlichen Begleitstudie belaufen sich nach Angaben des Ministeriums auf 470.000 Euro.