Einen Schock schnellstmöglich in der Notaufnahme diagnostizieren zu können, ist das eigentliche Problem im praktischen Alltag. Dabei kommt es vor allem darauf an, den Schock anhand der Klinik und mithilfe nicht-invasiver hämodynamischer Messungen sicher zu erkennen.
Ein Schock, ob er nun kardial oder septisch oder auch infolge eines Volumenmangels auftritt, ist immer eine lebensbedrohende Notfallsituation für die betroffenen PatientInnen. Charakteristisch für den Schock sind Mikrozirkulationsstörungen, welche sich unmittelbar auf die Organfunktion auswirken und eine damit im Zusammenhang stehende Zentralisierung des Kreislaufes.
Hinweisend auf einen kardiogenen Schock sind beispielsweise die folgenden sichtbaren Anzeichen:
Zum Basismonitoring bei kardialem Schock gehören nach aktueller Leitlinie (für 2019 wird ein LL-Update erwartet) die körperliche Untersuchung inklusive Auskultation des Herzens, die Pulsoxymetrie, das EKG sowie die Überwachung des Blutdruckes. Daran ist bereits zu erkennen, dass diagnostisch insbesondere die Klinik sowie nicht-invasive hämodynamische Messungen angewendet werden sollen.
Anamnese und körperliche Untersuchung sind die Grundlage für eine schnelle Schockdiagnostik in der Notfallaufnahme. Hierbei lassen sich bereits das Hautbild, Verwirrtheitszustände, sowie Herzschlag, Blutdruck und gegebenfalls Halsvenenstauungen bei kardialer Schockursache gut erkennen. Kombiniert werden diese Untersuchungen mit einem EKG, um den Herzrhythmus und die Herzfunktion besser einschätzen zu können.
Beim kardiogenen Schock ist schnelles Handeln gefordert. Diagnoseschritte und erste Therapiemaßnahmen sollen daher möglichst simultan durchgeführt werden. So geht es bei einem Kreislaufversagen direkt in die intensivmedizinische Betreuung. Bei einem möglichen Infarktverdacht sollte unterstützend eine Koronarangiographie angefordert werden. Bei einem Volumenmangelschock hingegen sind Katecholamine zur Volumenunterstützung zu geben.
Cave: Aus Studien zum kardiogenen Schock ist bekannt, dass eine Verzögerung der Therapieeinleitung um zehn Minuten die Mortalität bereits um 3,5% erhöht!
Quelle: 51. Gemeinsame Jahrestagung DGIIN/ÖGIAIN; Session "Das ABC der Notaufnahmemedizin", Vortrag: Welche Diagnostik im Schock und wie behandeln (Referent: A. Geppert, Wien)