Die beiden Babys kamen gesund per Kaiserschnitt auf die Welt – eines im März und eines Mitte Mai diesen Jahres, wie das Universitätsklinikum Tübingen am Donnerstag mitteilte. Im Oktober 2016 wurde dort die erste Uterus-Transplantation Deutschlands durchgeführt. Die erste Geburt habe die Klinik auf Wunsch der Mutter nicht öffentlich gemacht, wie eine Sprecherin erklärte. Weltweit erstmals brachte im Jahr 2014 in Schweden eine Frau mit einer gespendeten Gebärmutter ein gesundes Baby zur Welt.
Eine Gebärmuttertransplantation kann in bestimmten Fällen Frauen eine Schwangerschaft ermöglichen, die wegen einer angeborenen Fehlbildung unfruchtbar sind.
Experten äußerten aber auch ethische Bedenken zu dem Eingriff. Claudia Bozzaro vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg bezeichnete die Transplantation als nicht-verhältnismäßiges Mittel, einer Frau eine Schwangerschaft zu ermöglichen. "Bei einer Uterus-Transplantation wird eine gesunde Spenderin einer äußerst invasiven Maßnahme – nämlich einer mehrstündigen Operation unterzogen – die für sie keinen gesundheitlichen Nutzen hat." Da es nicht darum gehe, das Leben der Empfängerin zu retten, sei die ethische Legitimation für eine Lebendspende fraglich.
Der Leiter des Transplantationszentrums im Universitätskrankenhaus Gent (Belgien), Xavier Rogiers, führte an: "Auch die Vor- und Nachteile der Alternativen – Adoption oder Leihmutterschaft – müssen hierbei abgewogen werden."