Obwohl Menschen mit Migrationshintergrund teilweise einen höheren Rehabilitationsbedarf haben, nehmen sie Maßnahmen medizinischer Rehabilitation seltener in Anspruch als Menschen ohne Migrationshintergrund. Diejenigen, die sie nutzen, weisen im Vergleich zur Mehrheitsbevölkerung oft schlechtere Ergebnisse auf.
Gründe für die geringere Inanspruchnahme von Rehabilitation, aber auch anderer Präventionsmaßnahmen, liegen vor allem in Zugangsbarrieren, denen Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitssystem begegnen. Dabei geht es zum einen um unzureichende Kenntnisse der deutschen Sprache, zum anderen aber auch um mangelnde Informationen sowie kulturelle Bedürfnisse und Erwartungen, denen Versorgungseinrichtungen nicht ausreichend Rechnung tragen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es notwendig, die Gesundheitsversorgung, darunter auch die Rehabilitation, diversitätssensibler zu gestalten. Mögliche Maßnahmen, um dem Problem zu begegnen, seien Schulungen und Seminare, die das Gesundheitspersonal dabei unterstützen, die Vielfalt ihrer Patienteninnen und Patienten – nicht nur im Hinblick auf den Migrationshintergrund, sondern auch auf andere Merkmale wie Alter, Geschlecht und sozioökonomischen Status – besser zu berücksichtigen. Aksakal: Darüber hinaus sollten Informationen in verschiedenen Sprachen oder, noch besser, sprachunabhängig über verschiedene Medien angeboten werden.
Oftmals funktioniert die Kommunikation zwischen den Behandelnden und den Rehabilitandinnen und Rehabilitanden nicht richtig. An dieser Stelle könnte beispielsweise ein Fragebogen zur Erfassung von Bedürfnissen und Erwartungen Abhilfe schaffen, der als Gesprächsleitfaden zu Beginn der Rehabilitation dient.
Aus Sicht der Rehabilitationseinrichtungen besteht ebenfalls Interesse daran, die Situation zu verbessern. So wird eine diversitätssensible Ausrichtung allgemein als wichtig eingeschätzt. Gleichzeitig werden jedoch fehlende finanzielle Ressourcen und organisatorische Probleme benannt, die die Implementierung einer entsprechenden Versorgung behindern. Um diese Hürden zu überwinden, müssen Einrichtungen daher strukturell und organisatorisch unterstützt werden.