Viele Ärztinnen und Ärzte verschreiben ihren Patientinnen und Patienten nach Herzversagen eher Bettruhe, da häufig befürchtet wird, dass Bewegung oder Sport zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen könnten. Anhand einer Studie an Schweinen fand ein amerikanisches Forschungsteam heraus, dass ein moderates Sportprogramm allerdings die kardiovaskuläre Gesundheit deutlich verbessern kann.
Innerhalb der Studie beobachteten Professor Craig Emter und sein Team drei Gruppen von Schweinen mit Herzversagen. Die erste Schweinegruppe ruhte sich aus. Die zweite Gruppe wurde dazu gebracht, sich abwechselnd mit hoher Intensität zu bewegen, aber auch Ruhephasen einzulegen. Die dritte Schweinegruppe wurde durchgehend in Bewegung gehalten. Dabei stellte Emter fest, dass unabhängig von der Intensität des Trainings jede Art von Bewegung zu einer verbesserten kardiovaskulären Gesundheit führte.
Professor Emter merkte an: "Natürlich können Menschen mit Herzversagen nicht alles tun, was gesunde Menschen machen. Die Frage, die sich hier stellt, ist also: Wie viel Sport können sie verkraften und wie wirkt sich das auf ihre Gesundheit aus? Dabei stellten wir fest, dass irgendeine Art körperlicher Betätigung – unabhängig von der Intensität – besser ist, als gar keine."
Emter erläuterte weiter, dass steife Blutgefäße den Blutfluss zum Herzen blockieren oder verhindern und somit zu einer Vielzahl kardiovaskulärer Ereignisse führen können. Aus diesem Grund seien die Ergebnisse auch für die Humanmedizin relevant. "Wir haben jetzt ein besseres Verständnis für den Blutfluss zum Herzen, die Steifheit von Blutgefäßen und den Einfluss körperlicher Aktivitäten auf die kardiovaskuläre Gesundheit. Die dahinterliegenden Mechanismen zu verstehen, ermöglicht es uns, die Gesundheit von Menschen mit Herzversagen zu verbessern."
Quelle:
Ouyang A et al., Chronic exercise training prevents coronary artery stiffening in aortic-banded miniswine: role of perivascular adipose-derived advanced glycation end products. Journal of Applied Physiology, 2019; 127 (3): 816 DOI: 10.1152/japplphysiol.00146.2019