Die Fluglärmbelastung über der Universitätsmedizin Mainz ist tagsüber und nachts hoch. Das zeigen Ergebnisse einer Messstation auf einem achtstöckigen Klinikgebäude, die am Universitätsklinikum Mainz vorgestellt wurden. Vorgestellt wurden Messergebnisse aus 23 Monaten der vergangenen fünf Jahre.
Die Auswertung zeigte, dass in 10 von 23 Auswertungen das Fluggeräusch nachts - also zwischen 22 und 6 Uhr - gemittelt bei über 40 Dezibel dB(A) lag. Laut einem Papier der Weltgesundheitsorganisation sind schädliche Gesundheitseffekte messbar, wenn diese Schwelle überschritten wird. Der Fluglärmindex "LDEN", der den ganzen Tag abdeckt, lag demnach in den untersuchten Monaten zwischen 43 und 52 dB(A), die lautesten gemessenen Fluglärmereignisse erreichten zwischen 71,4 und 76,5 Dezibel.
Häufige Schlafunterbrechungen bei Nachtflügen und insbesondere bei zu kurzen Nachtruhen am Frankfurter Flughafen von 23 Uhr bis 5 Uhr seien einer heilfördernden Umgebung nicht zuträglich, die für die Genesung schwer kranker Patienten wichtig sei. "Es ist nach wie vor unfassbar, dass man eine neue Landebahn gebaut hat, in deren direkter Verlängerung nur 20 Kilometer entfernt die einzige Universitätsmedizin von Rheinland Pfalz liegt", sagte der Direktor des Zentrums für Kardiologie, Thomas Münzel. Die Belastung der PatientInnen in der Nacht sei absolut inakzeptabel.