Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Freiburg untersucht die Einflüsse kosmischer Strahlung auf blutbildende Stammzellen. Das Verständnis dafür ist wichtig für zukünftige bemannte Langzeitmissionen im Weltraum.
Die European Space Agency (ESA) fördert aktuell ein Forschungsprojekt der Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg im Rahmen ihres CORA-IBER-Programms. Das Programm zielt auf eine bessere Erforschung der Folgen von kosmischer Strahlung auf den menschlichen Organismus ab.
Die aus geladenen Teilchen bestehende kosmische Strahlung kann schwerwiegende Schädigungen des menschlichen Körpers verursachen und stellt daher ein zentrales Problem für die bemannte Raumfahrt dar. Insofern ist ein tiefgreifendes Verständnis der Biologie kosmischer Strahlung von der ESA als Meilenstein zur Realisierung zukünftiger bemannter Langzeitmissionen im Weltraum identifiziert worden.
Die Freiburger Forscherinnen und Forscher untersuchen nun Einflüsse der Teilchenstrahlung auf das blutbildende System und die Regenerationsfähigkeit des Knochenmarks. Langfristiges Ziel der Forschung ist es, herauszufinden, ob und wie blutbildende Stammzellen geschützt oder nach einer Schädigung wieder aktiviert werden können.
"Nur wenn wir besser verstehen, welche Schäden kosmische Strahlung im Körper von Astronauten anrichtet, kann die Gesundheit der Astronauten auch bei Langzeitmissionen geschützt werden“, sagte Projektleiter PD Dr. Dr. Nils Nicolay, leitender Oberarzt der Klinik für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg: "Denkbar wären neben Abschirmmaßnahmen gegen die Strahlung beispielsweise Aktivierung gesunder strahlenresistenter Stammzellen."
Die Teilchenstrahlung, der Astronauten allein auf dem Weg zum Mars und zurück ausgesetzt wären, ist mit mehr als 600 Millisievert mehrere hundert Mal höher als die natürliche Strahlenexposition auf der Erde.