Bei Patient:innen mit schwerer COVID-19-Pneumonie und Hyperinflammation war Mavrilimumab im Vergleich zu einem Placebo mit einer geringeren mechanischen Beatmung und weniger Todesfällen verbunden. Darüber hinaus zeigte diese globale randomisierte, doppelblinde Phase-2-Studie ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil von Mavrilimumab gegenüber dem Placebo.
Der Bedarf an Behandlungsalternativen für eine COVID-19-bedingte Pneumonie ist weitgehend ungedeckt. Mavrilimumab, ein humaner monoklonaler Antikörper, der den GM-CSF-Signalweg blockiert, hat in früheren Phase-2-Studien bei dieser Patientengruppe klinische Vorteile gezeigt.
In der aktuellen Phase-2-Studie wurden nicht mechanisch beatmete COVID-19-Patient:innen mit schweren Krankheitsverläufen mit Pneumonie und Hyperinflammation (n=114, Durchschnittsalter 57,1 Jahre) einem der drei Behandlungsarme randomisiert zugeordnet: 6 mg/kg intravenöses Mavrilimumab (erste Woche qd, danach qw), 10 mg/kg Mavrilimumab oder Placebo. Primärer Endpunkt war der Anteil der Patient:innen, die an Tag 29 noch lebten und nicht mechanisch beatmet wurden.
Dr. Lara Pupim (Kiniksa Pharmaceutical Corp., USA) präsentierte die Ergebnisse. Am Tag 29 waren 86,7% der Patient:innen in den Mavrilimumab-Behandlungsarmen am Leben und ohne mechanische Beatmung, gegenüber 74,4% der Patient:innen im Placebo-Arm. Das Sterberisiko war bei den Mavrilimumab-Empfänger:innen um 61% und das Risiko für Tod oder mechanische Beatmung um 65% gesenkt. Darüber hinaus betrug die mediane Zeit bis zu einer klinischen Verbesserung um 2 Punkte auf der COVID-19-Ordinalskala des National Institute of Allergy and Infectious Diseases bei den Mavrilimumab-Empfänger:innen 7 Tage und bei der Placebo-Gruppe 11 Tage. Die mediane Zeit bis zur Rückkehr an die Raumluft betrug 7 Tage (Mavrilimumab) versus 9 Tage (Placebo).
In den Mavrilimumab-Armen traten keine arzneimittelbezogenen schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse (AEs) auf. AEs waren bei den mit Mavrilimumab behandelten Patient:innen seltener und Infektionen traten in der Placebogruppe häufiger auf (Mavrilimumab 9,8-11,4 % vs. Placebo 22,5 %). Thrombotische Ereignisse wurden nur in der Placebogruppe beobachtet. Schließlich wurden keine offensichtlichen Unterschiede in der Wirksamkeit oder Sicherheit zwischen den beiden Mavrilimumab-Behandlungsarmen registriert.
Quelle: Pupim L, et al. Mavrilimumab Improves Outcomes in Phase 2 Trial in Non-Mechanically Ventilated Patients with Severe COVID-19 Pneumonia and Systemic Hyperinflammation. LB0001, EULAR 2021 Virtual Congress, 2-5 June.