Laut einer Studie der Duke University im US- Bundesstaat North Carolina hat eine Aufklärungssendung an PatientInnen mit Vorhofflimmern und ihre medizinischen BetreuerInnen nicht dazu geführt, dass innerhalb eines Jahres mehr orale Antikoagulanzien verabreicht wurden als bei der üblichen Behandlung.*
IMPACT-AFib ist eine Interventionsstudie. Das Team um Prof. Sean Pokorney hat untersucht, ob eine frühzeitige Aufklärung über die Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern für PatientInnen und ihre medizinischen BetreuerInnen den Einsatz oraler Antikoagulanzien erhöht.
An der Studie nahmen insgesamt 47.333 PatientInnen (Durchschnittsalter: 78 Jahre) mit Vorhofflimmern und einer Indikation zur oralen Antikoagulation (CHA₂DS₂-VASc-Score von ≥2) teil. Sie erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder eine frühzeitige Aufklärungsintervention (d.h. ein Mailing zu Beginn der Studie) oder eine verzögerte Aufklärungsintervention (d.h. die übliche Versorgung).
Den Teilnehmenden wurde in den vorangegangenen zwölf Monaten kein Gerinnungshemmer verschrieben und sie wurden in den vorangegangenen sechs Monaten nicht wegen Blutungen behandelt. Von den PatientInnen, die während der zwölfmonatigen Nachbeobachtungszeit mit der Einnahme von oralen Antikoagulanzien begannen, waren 9,89 Prozent in der Interventionsgruppe und 9,8 Prozent in der Gruppe mit Regelversorgung.
Die meisten ProbandInnen nahmen sofort nach dem Mailing orale Antikoagulanzien ein. Könnten demnach mehrfache Sendungen oder weitere Kontakte von Vorteil sein? Es wären zusätzliche Studien nötig, um die Durchführbarkeit der Patienteneinwilligung und die Wiederholung von Patienteninteraktionen zu beurteilen.
Referenzen:
* Pokorney S.: IMPACT-AFib. Implementation of Stroke Prevention in Atrial Fibrillation. Hot Line 4 Session, ESC-Kongress, 31. August 2020