Die flächendeckende Belieferung von Krankenhäusern mit eiligen Notfallmedikamenten mithilfe von Drohnen könnte schon in wenigen Jahren bundesweit Realität werden. "Die eigentlichen Herausforderungen sind nicht die technischen, sondern die rechtlich-regulatorischen", sagte der Leiter des Pilotprojektes MEDinTime, Pierre Ulfig von der Firma Quantum-Systems.
Aktuell benötige jeder Flug noch eine Einzelgenehmigung. "Doch es sieht so aus, als ob kurz nach Projektende die rechtlichen Regularien so sind, dass solche Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite des Piloten möglich sind", erläuterte Prof. Jörg Böttcher von der Universität der Bundeswehr, der im Rahmen des bis Ende 2022 angesetzten Pilotprojektes für die dynamische Routenwahl der Drohnen verantwortlich ist. "In knapp fünf Jahren könnte man schon ein sehr produktives System haben". Die dynamische Routenwahl soll es ermöglichen, dass Krankenhäuser - und in einem zweiten Schritt auch Notärzte an Unfallorten - umgehend mit lebensrettenden Medikamenten beliefert werden können.
Die Versorgung gerade von Unfallopfern in ländlichen Gebieten sowie die Entlastung der Straßen durch den Wegfall der ständigen Kurierfahrten sehe sie als die entscheidenden Vorteile an, sagte Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) bei einer Flugvorführung der Drohne. Das Besondere an dem bayerischen Pilotprojekt ist nach Angaben der Verantwortlichen, dass die Drohne aufgrund ihrer Bauweise sehr große Distanzen zurücklegen kann. Auch soll sie sich künftig ihre Route anhand zahlreicher Parameter selbstständig suchen können.