Immer mehr Kinder im Vorschulalter sind weltweit stark übergewichtig und zeigen bereits erste Anzeichen für das metabolische Syndrom. Wie diesen Kindern geholfen werden kann, bevor der junge Körper unter der Last der drohenden Komorbiditäten zusammenbricht, erklärt ein aktueller Minireview italienischer ForscherInnen.
Bereits heute sind zahlreiche Kinder und Heranwachsende in aller Welt vom metabolischen Syndrom betroffen. Ursache dafür ist in der Regel Übergewicht in Kombination mit einem zunehmenden Bewegungsmangel. Das Risiko für diese Kinder, im weiteren Leben übergewichtig zu bleiben und mehr und mehr Komorbiditäten zu entwickeln, ist sehr hoch.
Da es zudem einen Zusammenhang gibt zwischen Zeitspanne, die ein Mensch mit den Anzeichen eines metabolischen Syndroms verbringt und der Morbidität und Mortalität, ist eine frühe und zielgerichtete Therapie bereits bei den Jüngsten indiziert. Selbstverständlich sollte dabei stets multimodal vorgegangen werden.
Dabei sollte die Therapie vor allem Verhaltensänderung, eine Ernährungsanpassung sowie mehr körperliche Aktivität umfassen. Medikamentös ist bei Kindern und Heranwachsenden indes nur in Ausnahmen vorzugehen, um beispielsweise das Gewicht, die Lipidwerte oder eine bereits manifeste Hypertonie schnell zu senken. Das dafür benötigte interdisziplinäre Team umfasst optimalerweise Pädiater, PsychologInnen, ErnährungsberaterInnen sowie Krankenschwestern.
In der Regel führt bei übergewichtigen Kindern eine Gewichtsreduktion zu einer raschen Verbesserung der Symptome des metabolischen Syndroms. Nichtsdestotrotz ist jedes bestehende Symptom für sich zu behandeln ebenso wichtig. Darüber hinaus ist im Einzelfall zu prüfen, ob gerade bei Diabetes mellitus, Hypertonie oder Dyslipidämie nicht auch Medikamente unterstützend eingesetzt werden sollten. In besonders therapieresistenten Fällen von Adipositas ist ferner eine operative Behandlung zu diskutieren.
Originalpublikation: Elena Fornari & Claudio Maffeis, Treatment of Metabolic Syndrome in Children. Front. Endocrinol. 10:702; doi:10.3389/fendo.2019.00702