Vierzig Prozent der Mobiltelefone von Studierenden in Gesundheitsberufen sind keimbelastet. Ganz oben auf der Liste steht Staphylococcus aureus, ein Problemkeim im klinischen Umfeld und Hauptursache nosokomialer Infektionen in Deutschland.
Antibiotikaresistente Bakterien, wie z. B. Staphylococcus aureus, sind im klinischen Umfeld häufig ein Problem. Im Gesundheitswesen finden sich solche Keime sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting. Eine aktuelle Studie zeigte kürzlich, dass sich die Nutzung von Mobiltelefonen im Gesundheitswesen auch negativ auf die Resistenzsituation auswirken könnte: Beinahe jedes zweite Handy von angehenden Mitarbeitern im medizinischen Bereich war demnach mit "Krankenhauskeimen" kontaminiert. Droht hier ein Konflikt zwischen Hygieneanforderungen und dem stärker werdenden Drang nach Digitalisierung im Gesundheitswesen?
Insgesamt wurden im Rahmen dieser kleinen Studie 100 Mobiltelefone von Studierenden aus Pflege, Zahnmedizin usw. untersucht. Etwa 40% der Telefone waren im Ergebnis mit Staphylococcus aureus kontaminiert. Siebzig Prozent dieser Geräte gehörten zu angehenden Krankenpflegekräften. Bis zu 85% der gefundenen Staphylokokken waren zudem gegen Penicilline resistent. Beruhigend: Keine der Proben wies Escherichia coli nach.
Die StudienautorInnen sehen auf Grundlage ihrer Daten zumindest den Hinweis gerechtfertigt, dass beim Umgang mit Mobiltelefonen im Gesundheitswesen Vorsicht angebracht ist. Es bestehe zumindest eine Möglichkeit der Übertragung nosokomialer Infektionen.
Quelle: Eller LKW et al., Dissemination of Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (MRSA) by University Student’s Cell Phones. ASM Microbe 2019. CPHM-903