Bei Terroranschlägen, Amokläufen und Unfällen mit vielen Verletzten sollen ErsthelferInnen in Zukunft Zugang zu geeigneter Ausrüstung haben. UnfallchirurgInnen wollen ein Netz von Notfallboxen an öffentlichen Orten etablieren - ähnlich wie bei Defibrillatoren gegen Herz-Kreislaufstillstand.
Am 11.07. sollte die erste Traumabox mit Materialien zum Stoppen von Blutungen symbolisch dem Haus der Chirurgie in Berlin-Mitte übergeben werden. Das kündigte die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) an. Geeignete Orte für die Boxen seien etwa Flughäfen, Bahnhöfe und Einkaufszentren.
Enthalten sind darin eine Art Gürtel zum Abbinden starker Blutungen an Armen und Beinen und saugfähiger Druckverband, dazu eine bebilderte Anleitung. Damit könnten Laien keinen Schaden anrichten, sondern die Überlebenschancen der Opfer vor dem Eintreffen von Profis bedeutend erhöhen, sagte DGU-Generalsekretär Dietmar Pennig. Häufig zähle hoher Blutverlust zu den Todesursachen bei Verletzten, etwa nach Unfällen, Schüssen oder Explosionen.
Die DGU und die Deutsche Traumastiftung appellieren an Unternehmen, Bund, Länder, Kommunen und Gemeinden, die Boxen bereitzustellen, obwohl es - anders als bei Defis - keine gesetzliche Pflicht gibt. Deutschland wäre damit international Vorreiter, sagte Pennig.