Eine neue Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW lenkt den Blick auf Gesundheits-Apps. Der Hintergrund: Unzählige Startups, Pharmaunternehmen, aber auch Einzelpersonen entwickeln Anwendungen, die man einfach übers Smartphone herunterladen und abrufen kann. Nach Schätzungen gibt es mittlerweile über 100.000 Gesundheits-Apps.
Das Fazit der aktuellen Untersuchung lautet: Gesundheits-Apps, die keinen verlässlichen und medizinisch fundierten Standard auf- und nachweisen, können bei der Anwendung mehr schädigen als nützen, warnt die Verbraucherzentrale NRW. Ein wichtiger Punkt, den auch die Deutsche Rheuma-Liga beachtet hat, als sie im vorigen Jahr ihre eine eigene App "Rheuma-Auszeit" entwickelt hat. Die App hat bei der Untersuchung der Verbraucherzentrale gut abgeschnitten, weil sie alle Grundanforderungen erfüllt hat.
Bei der Planung und Umsetzung der "Rheuma-Auszeit" waren engagierte Betroffene und Experten beteiligt. Die App dient als "Erste-Hilfe-Kasten" und als Begleiter im täglichen Leben. Zur Auswahl stehen Bewegungs- und Entspannungsübungen, Traumreisen, Wärme-Kälte-Anwendungen und Anleitungen zur Massage. Die App ist sehr beliebt: Über 13.000 Nutzer haben den digitalen Helfer bereits installiert. Kürzlich kam eine aktualisierte Version heraus. Jetzt ist die App auch auf iPad und Tablets verfügbar und hat noch mehr Übungen parat.
Die Rheuma-Liga fordert eine strengere Kontrolle von Gesundheits-Apps. Während Medizin-Apps zum Beispiel für die Kontrolle von Vitalfunktionen dem Medizinproduktegesetz unterliegen, gibt es für Gesundheits-Apps keine Regulierung. Die Forderung der Rheuma-Liga: Um den Markt für Nutzer transparenter zu machen, müssen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entwickelt werden. Datenschutzrechte und personenbezogene Zugriffsrechte sind eine Voraussetzung, um das Missbrauchspotenzial der Daten durch Dritte zu verringern.