Der private Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum krempelt seit 2014 sein Versorgungskonzept um und setzt nun auf einen Campus und digitale Vernetzung. Finanziell steht der Konzern sehr gut da. Auch dank einer Vereinbarung mit dem Land Hessen.
Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum profitiert von einer Vereinbarung zur Forschungsfinanzierung mit dem Land Hessen. Beide Seiten hatten sich nach langem Hin und Her darauf geeinigt, dass das Land künftig mehr Geld für Forschung und Lehre an den zum Konzern gehörenden Universitätskliniken Gießen und Marburg zahlt. "Nach Jahren des Disputs werden wir jetzt adäquat vergütet", sagte der Vorstandsvorsitzende Stephan Holzinger. Diese sogenannte Trennungsvereinbarung verhilft dem Konzern in diesem Jahr zu zusätzliche Einnahmen in Höhe von 20 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Bad Neustadt mitteilte. Auch künftig werde sich die zunächst bis 2021 geltende Regelung positiv auswirken.
Doch auch ohne diesen Einmaleffekt steht unter dem Strich ein dickes Plus. Nach neun Monaten können die Franken einen Gewinn von 47,6 Millionen Euro verbuchen. Im Vorjahreszeitraum waren es 27,0 Millionen Euro. Der Umsatz stieg bis Ende September um 2,9 Prozent auf 928,5 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet Rhön höhere Erlöse als 2017. Im vergangenen Jahr hatte der Krankenhausbetreiber 1,21 Milliarden Euro umgesetzt.
Im Dezember will Rhön-Klinikum seinen neuen Campus in Bad Neustadt eröffnen. Dort sollen Patienten künftig ohne lange Wege ambulant und stationär von verschiedenen Fachärzten behandelt werden können. 250 Millionen Euro hat sich der Konzern die neuen Gebäude, die Infrastruktur und die Modernisierung kosten lassen. Das Projekt gilt dem Konzern zufolge in dieser Dimension in Deutschland als einzigartig.
Rhön-Klinikum hat bis Ende September in seinen elf Kliniken gut 644.000 Patienten versorgt, etwa 12.500 mehr als im Vorjahreszeitraum. An den Standorten in Bad Neustadt, Frankfurt/Oder, im hessischen Marburg und Gießen sowie in Bad Berka in Thüringen beschäftigt der Konzern etwa 16 800 Menschen.