Für eine schnellere Immunisierung der über 80-Jährigen in der Corona-Pandemie testet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Sachsen an diesem Wochenende mobile Impfstationen. Nach Einarbeitung der großen Impfzentren gehe man in die Fläche und biete den häufig mobil eingeschränkten Menschen dieser Altersgruppe eine Alternative, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Bannewitz (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).
In der Gemeinde südlich von Dresden erhalten bis Sonntag 360 Einwohner die erste Dosis in einem zur Arztpraxis umgebauten Sattelauflieger, den das DRK sonst bei Naturkatastrophen nutzt. Zudem macht ein umgebauter Linienbus am Sonntag in Großhartmannsdorf (Mittelsachsen) und in der nächsten Woche in Adorf (Vogtland) halt.
"Wir ringen um jede Maßnahme zur Verbesserung des Impfens in Sachsen", betonte Köpping. Nach einer Woche soll entschieden werden, ob das Pilotprojekt ausgeweitet und in Anbetracht steigender Impfstofflieferungen damit stärker auch in den Regionen geimpft wird. Laut Köpping wird gemeinsam mit dem DRK und anderen Partnern ein Konzept zum dezentralen Impfen erarbeitet. Dabei sollen ab Anfang März auch die mobilen Impfteams in der Fläche eingesetzt werden.
"Wir haben einen Plan, der muss noch finanziell untersetzt werden", sagte die Ministerin. "Je mehr Impfstoff wir bekommen, desto mehr werden wir das System hochfahren." Dazu gehöre auch, die Impfstrecken in den Impfzentren aufzustocken, und erfahrene Hausärzte einzubeziehen. Ein Pilotprojekt mit den ersten 30 Praxen sei in Vorbereitung.