WissenschaftlerInnen des Zentrums für Augenheilkunde der Uniklinik Köln konnten erfolgreich zeigen, dass UV-blockierende Kontaktlinsen die Stammzellen am Auge vor einem UV-Schaden schützen können. Dies eröffnet Möglichkeiten zur prophylaktischen Behandlung von Patienten, die von einem UV-abhängigen Augenleiden betroffen sind oder eine Stammzelltransplantation am Auge erhalten. Die Ergebnisse der Forschung wurden kürzlich in "Scientific Reports“ (Nature Publishing Group) veröffentlicht.
Die Hornhaut ist unser Fenster zur Welt und ihre Transparenz ist essentiell für das Sehen. Die oberste Schicht der Hornhaut wird durch Stammzellen ständig erneuert. Eine Schädigung dieser Stammzellen kann zu einer Trübung der Hornhaut und zur Erblindung führen. Es konnte gezeigt werden, dass UV-Bestrahlung eine Funktionsstörung der Stammzellen herbeiführt. Diese Störung trägt zum Pterygium bei, einem Tumor, der sich häufig auf der Hornhaut ausdehnt und dadurch das Sehen beeinträchtigt.
Das Team um Dr. Maria Notara und Univ.-Prof. Claus Cursiefen vom Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln und Univ.-Prof. Dr. Björn Schumacher, Direktor des Institut für Genomstabilität in Alterung und Erkrankung am CECAD Forschungszentrum, konnte nun zeigen, dass durch die Verwendung von speziellen Kontaktlinsen die Schädigung der DNA der Stammzellen verhindert wird und gleichzeitig die Zellen ihre Eigenschaften und Funktion beibehalten. Die Linsen bieten vollen Schutz für die Hornhaut, insbesondere für den limbalen Bereich, in dem die Stammzellen stärker konzentriert sind. Die Verwendung dieser Linsen kann sich als vorteilhaft gegen ein Wiederauftreten des Pterygiums erweisen und auch als Schutzmaßnahme für PatientInnen, die eine Transplantation von kultivierten limbalen Stammzellen erhalten haben.
Quelle: Uniklinik Köln