Laut einer aktuellen Studie können Mütter das Risiko für Herzerkrankungen und einen Schlaganfall verringern, wenn sie ihren Nachwuchs stillen.
Das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) berichtet, dass rund 610.000 Menschen jedes Jahr an Herzkrankheiten sterben. Schlaganfälle sind eine der Hauptursachen für Behinderungen. Jährlich haben mehr als 795.000 Menschen in den USA einen Schlaganfall.
Vorige Studien zeigen, dass stillende Frauen ihren Blutdruck kurzfristig verringerten sowie einen Cholesterin- und Gewichtsverlust erleben. Dies begünstigt die kardiovaskuläre Gesundheit. Dr. Peters und ihre Kollegen schreiben, dass die Langzeitauswirkungen, die Stillen auf die kardiovaskuläre Gesundheit einer Mutter hat, noch unklar sind. Um diese Verbindung besser zu verstehen, analysierten die Forscher die Daten von 289.573 chinesischen Frauen, die Teil der China Kadoorie Biobank Studie waren. Zu Beginn der Studie hatte keine der Frauen eine kardiovaskuläre Erkrankung und fast alle waren Mütter.
Als Teil der Studie mussten die Frauen Informationen zu ihrer Reproduktionsgeschichte angeben, welche beinhalteten, ob sie ihre Kinder stillten oder nicht, sowie die Dauer des Stillens. Die Forscher beobachteten das Vorkommen von Herzkrankheiten und Schlaganfällen in der achtjährigen Nachbeobachtungsphase.
Das Team stellte fest, dass die Frauen, die ihre Kinder stillten, insgesamt ein neun Prozent geringeres Risiko für Herzkrankheiten hatten und ein acht Prozent geringeres Schlaganfallrisiko im Vergleich zu Frauen, die nie gestillt haben.
Bei Betrachtung der Stillzeit deckte die Studie auf, dass Frauen, die ihre Kinder für zwei Jahre oder länger stillten, ein um 18 Prozent geringeres Risiko hatten, eine Herzkrankheit zu entwickeln und ein 17 Prozent geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, verglichen mit den nicht-stillenden Müttern. Für je sechs Monate zusätzlichen Stillens reduzierte sich das Herzerkrankungs- und Schlaganfallsrisiko entsprechend um drei und vier Prozent. Nachdem vorhandene Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Rauchen, Diabetes und hoher Blutdruck angepasst wurden, blieben die Ergebnisse unverändert.
Die Forscher sind nicht in der Lage die genauen Mechanismen anzugeben, die hinter ihren Ergebnissen stehen. Sie spekulieren aber, dass das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle bei stillenden Müttern geringer ist, da sich der Metabolismus nach einer Schwangerschaft zurücksetzt. "Eine Schwangerschaft verändert den Metabolismus einer Frau drastisch, da sie Fett speichert um genug Energie für das Wachstum des Babys und nach der Geburt für das Stillen zur Verfügung zu haben. Das Stillen könnte das gespeicherte Fett schneller und gründlicher abbauen", erklärt Dr. Peters.
Obwohl es sich um eine Beobachtungsstudie handelt und diese weder Ursachen noch Folgen belegen kann, glauben die Forscher, dass ihre Ergebnisse weitere Beweise für die Vorteile des Stillens, vor allem über einen längeren Zeitraum, liefern.