Patienten müssen einer Umfrage zufolge vor allem bei Fachärzten länger auf Behandlungstermine warten. Bei Hausärzten bekamen im vergangenen Jahr 37 Prozent der Befragten nach eigener Auskunft sofort einen Termin, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) als Auftraggeberin der Umfrage am Dienstag mitteilte. Lediglich vier Prozent mussten länger als drei Wochen auf einen Hausarzttermin warten. Bei Fachärzten gaben dagegen 32 Prozent der Befragten Wartezeiten von mehr als drei Wochen an, sofort einen Termin beim Facharzt bekamen 19 Prozent.
KBV-Chef Andreas Gassen sagte: "Natürlich ist nicht alles perfekt, auch nicht bei den Wartezeiten. Aber die Situation insgesamt ist gut." Vor allem Hausärzte als erste Ansprechpartner seien für die allermeisten Patienten kurzfristig verfügbar. Um die Verfügbarkeit von Fachärzten müsse man sich mittelfristig eher kümmern.
Für Hilfe nachts oder an Wochenenden gehen laut der Umfrage weniger Menschen direkt in die Notaufnahmen von Krankenhäusern - dies gaben 33 Prozent der Befragten an, ein Jahr zuvor waren es noch 47 Prozent. Dagegen wandten sich nun 26 Prozent (Vorjahr: 20 Prozent) an ärztliche Bereitschaftsdienste. Gassen sagte, offensichtlich trügen intensive Informationen über diese ersten Anlaufstellen außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten erste Früchte.
Für die Befragung hat die Forschungsgruppe Wahlen den Angaben zufolge vom 9. April bis 4. Juni telefonisch 6043 deutschsprachige Menschen ab 18 Jahren befragt.