Für die Hirnhautentzündung FSME gibt es keine Medikamente, man kann nur vorbeugen. Der lange Sommer 2019 hat das Risiko eines Zeckenstichs erhöht - und damit einer Übertragung der Krankheit.
Bis Mitte Oktober sind in Sachsen schon fast doppelt so viele Erkrankungen an der Hirnentzündung FSME registriert worden. Mit 23 waren es elf mehr als im gesamten Vorjahr und so viele wie seit 2013 nicht, wie das Gesundheitsministeriums in Dresden auf Anfrage mitteilte. Die meisten Frühsommer-Meningoenzephalitis-Fälle wurden im Vogtland und im Erzgebirge gemeldet und damit in zwei der fünf sächsischen FSME-Risikogebiete. Leipzig sowie die Landkreise Leipzig, Görlitz und Nordsachsen blieben bisher unauffällig. Es wird zur Schutzimpfung geraten, deren Kosten die Krankenkasse in den Risikogebieten übernimmt. Im Freistaat gehören auch die Landkreise Bautzen, Zwickau sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dazu.
"Es war kein extremes Zeckenjahr für Sachsen", sagte ein Ministeriumssprecher. Der sehr lange und warme Sommer habe die Kontaktmöglichkeiten des Menschen zu Zecken erhöht. "Viele hielten sich oft und lange im Freien auf." Gemessen an vier Millionen Einwohnern im Freistaat seien die 23 Erkrankungen aber immer noch sehr wenig. Ungeachtet der weiteren Entwicklung, die abgewartet werden soll, rät Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) zur Impfung.
Menschen, die sich aus beruflichen Gründen oder in der Freizeit und im Urlaub in Risikogebieten aufhalten, sollten auf diese Weise vorbeugen, sagte Klepsch. "Neben der Vermeidung von Zeckenstichen ist die Schutzimpfung die einzige und sicherste wirksame Prophylaxe." Aber auch entsprechende Kleidung und die Verwendung von Schutzmitteln auf der Haut können Zecken beim Aufenthalt im Freien vertreiben oder fernhalten.
Zecken gibt es bundesweit, die Gefahr einer Ansteckung mit der durch sie übertragenen FSME ist im Süden Deutschlands am größten. Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und im südöstlichen Thüringen droht mit Zeckenstichen die Übertragung der FSME-Viren.