Mit den Stimmen aller anderen Fraktionen hat der Wissenschaftsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags einen Antrag der CDU abgelehnt, ein Stipendienprogramm für angehende Ärzte auf dem Land einzuführen.
Es sei sinnvoller, Anreize zur Eröffnung einer Landarztpraxis dann zu geben, wenn die Entscheidung zur Niederlassung unmittelbar anstehe, sagte Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) am Mittwoch im Fachausschuss des Landtags.
Die Förderung mit einem Stipendium von 500 Euro im Monat wäre ein zusätzliches Instrument, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Peter Enders. Wichtiger sei, dass die geplante Landarztquote eingeführt werde. Diese soll spätestens bis 2021 Bewerbern ohne Spitzenabitur ein Medizinstudium ermöglichen, wenn sie sich für eine spätere Tätigkeit als Hausarzt in ländlichen Regionen verpflichten. Als weiterer Weg für die Zulassung zum Medizinstudium ist ein etwa neunmonatiges Praktikum in unterschiedlichen Stationen in der medizinischen Versorgung geplant.
Als Baustein der "Landarzt-Offensive" nannte der Minister auch mehr Medizin-Studienplätze. Im Vergleich zum Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2016 solle es bis 2021 etwa 13 Prozent mehr Studienplätze für Medizin geben. Für die Studierenden sollen Teile des klinischen Studiums künftig außerhalb der Universitätsmedizin in Mainz stattfinden, wie Wolf ausführte - "damit sie die verschiedenen Regionen des Landes kennenlernen".