In Berlin sollen PatientInnen künftig noch schneller von der Spitzenforschung für Gesundheit profitieren: Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) wird zu einer neuen Säule der Charité.
Das BIG ist unter anderem auf neuartige Therapien spezialisiert. Hauptziel des Pilotprojektes ist es, die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung am Krankenbett besser zu schließen. Die Struktur ist komplett neu: Zum ersten Mal steigt der Bund in eine Uni-Klinik mit ein.
Möglich macht das der 2015 novellierte Artikel 91b des Grundgesetzes, teilten das Bundesforschungsministerium und die Berliner Senatskanzlei mit. Danach können Bund und Länder bei der Förderung von Wissenschaft und Forschung zusammenwirken - auch in Landesinstituten wie der Charité. Das BIG wird im Schnitt mit 70 Millionen Euro im Jahr vom Bund und mit 7,8 Millionen Euro im Jahr von Berlin finanziert.
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin als Teil der Helmholtz-Gemeinschaft und die Charité versuchen bereits seit 2013 unter dem BIG-Dach ihre Stärken zu vereinen. Mit dem strukturellen Neustart soll das noch effizienter werden. Das BIG soll künftig zwei Standorte haben: einen bis Ende 2021 an der Charité in Mitte im Wert von 74 Millionen Euro, den anderen bis Mitte 2020 am MDC in Buch im Wert von 24 Millionen Euro.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU), und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) wollen die neue Verwaltungsvereinbarung unterzeichnen. Die grundlegende Einigung darauf stammt bereits vom April, vergangene Woche stimmten auch alle anderen Bundesländer zu. Der Bund erhält damit erstmals einen Platz im Aufsichtsrat der Charité, das BIG ist künftig im Charité-Vorstand vertreten.