Dermatologie und Rheumatologie: oft gehen sie Hand in Hand
Rheumatische Erkrankungen haben nicht selten auch Einfluss auf die Gesundheit der Haut. Manchmal sind Hautläsionen gar das erste Symptom einer systemischen Erkrankung.
Welche dermatologischen Symptome gibt es bei rheumatischen Erkrankungen?
- Hautläsionen können meist eingeteilt werden in infektiöse Dermatosen, Autoimmundermatosen, Exantheme und Tumore.
- Oftmals ist eine Überweisung an eine Dermatologin oder einen Dermatologen sinnvoll.
- Dabei ist es hilfreich, die Erscheinung einfach zu beschreiben, ohne über den Ursprung zu grübeln.
Autoimmunerkrankungen wie einige rheumatologische Erkrankungen sind oft wie Chamäleons und können verschiedene Symptome verursachen. Während ein Patient vorrangig unter Gelenkschmerzen leidet, ist es für den anderen vielleicht eher das Schmetterlingserythem. Während Erkrankte sich anfänglich also bei unterschiedlichen Fachärzten vorstellen, sind diese Krankheitsbilder oftmals eine interdisziplinäre Herausforderung. Eine enge Zusammenarbeit zwischen derma- und rheumatologisch tätigen Spezialisten ist somit essenziell für eine effiziente und rasche diagnostische Einordnung der Symptome und eine adäquate Behandlung.
Verschiedene Ursachen der Läsionen
Die Ursachen von Hautläsionen sind sehr mannigfaltig. Von Pilzerkrankungen über Autoimmunkrankheiten bis hin zu bakteriellen Infektionen ist alles dabei. Häufig lassen sich die Hauterscheinungen jedoch unterscheiden in:
Rheumatologische Krankheitsbilder in der Dermatologie
Nicht selten gibt es deutliche Überlappungen zwischen den beiden Fachgebieten Dermatologie und Rheumatologie. Insbesondere gilt dies für Erkrankungen wie die Sklerodermie oder auch den systemischen Lupus erythematodes. Auch der kutane Lupus kommt im klinischen Alltag immer häufiger vor.
Umso wichtiger ist es für Rheumatologinnen und Rheumatologen, auch die Haut der Betroffenen zu untersuchen und bei Bedarf beim Dermatologen vorzustellen.
Wie kann ich wissen, woher die Läsionen kommen?
Die gute Nachricht: woher eine Läsion kommt oder was deren Ursache ist, müssen Sie nicht wissen. Vielmehr ist es sinnvoll, bei einer Überweisung zum Facharzt für Dermatologie die Hauterscheinung einfach, aber genau zu beschreiben. Was genau der Hintergrund für das Hautsymptom ist, kann dann im Verlauf geklärt werden.
Am einfachsten gelingt die Beschreibung der Erscheinung, wenn folgende Informationen enthalten sind:
- Was genau liegt vor: ist die Veränderung tastbar, über oder unter der Haut, lokalisiert oder symmetrisch, liegt eine Rötung vor etc.?
- Wo ist die Hautläsion?
- Wie äußert sie sich: besteht Juckreiz oder Brennen, etc.?
- Wann trat sie auf: zum Beispiel nach Beginn einer neuen Medikation oder nach einem Zeckenbiss?
- Warum trat sie auf: diese Information ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber bei einer bekannten Grunderkrankung wie zum Beispiel einem Lupus sinnvoll sein.
Dermatologische Symptome und rheumatologische Erkrankungen gehen oft Hand in Hand und sind nicht selten ein Fall für die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
- Kaufhold, Astrid, Dr., Fachärztin für Dermatologie, Offenbach am Main, Session: Dermatologie für Rheumatologen – Entzündliche Dermatosen erkennen und passagere Hauterscheinungen ausschließen – diagnostische Abgrenzung und Neues zur Therapie, DGRh Kongress 2023, Leipzig, 01.09.2023
Weitere Informationen vom Rheumatologiekongress 2023
mehr Berichte finden Sie auf unserer aktuellen Kongressseite.
Expertenrunde am 25.10.